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Gesundheit: Die Freie Universität, dein Freund und Helfer

Professoren wollen mit der Polizei Verbrecher bekämpfen

Was haben Professoren und Polizisten miteinander gemein? Nicht viel. Manchmal stehen sie sich bei Demonstrationen gegenüber. Nun treffen die beiden Welten in neuartiger Weise aufeinander. FU-Präsident Dieter Lenzen und der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch haben gestern eine Rahmenvereinbarung zur Zusammenarbeit unterzeichnet.

Glietsch und Lenzen hatten zufällig bei einem Gespräch festgestellt, dass es viele Nebenprodukte der Wissenschaft gibt, die Polizisten in ihrer täglichen Arbeit helfen könnten. Ein Beispiel ist die Fahndung. Wie kann man ein Gesicht auf einem Fahndungsfoto künstlich altern lassen, so dass der Gesuchte auch noch nach Jahren wiedererkannt wird? „Polizisten haben nicht die notwendige Fachkenntnis dafür, die Informatik schon“, sagt Präsident Glietsch.

Zuerst wollten die Polizei und die Universität nur Geld sparen, indem sie gemeinsam Preisnachlässe aushandeln, etwa beim Kauf von Computern. Jetzt geht es um weit mehr. Da ist zum einen die Forschung. Projekte für Diplom- und Doktorarbeiten könnten künftig direkt aus der Praxis kommen. So interessiert sich die Polizei dafür, welche psychologischen Folgen Einsätze von Polizeikräften in Krisengebieten wie dem Balkan haben können.

Im Bereich der Weiterbildung werden Polizeibeamte künftig an Internetseminaren teilnehmen, die regelmäßig an der FU angeboten werden. Außerdem sollen die Polizisten, die in Berlin täglich mit jugendlichen Gewalttätern konfrontiert sind, sich an Erziehungswissenschaftler und Psychologen der FU wenden können. Auf diese Weise können neue wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die praktische Arbeit der Polizei integriert werden. Und schließlich geht es um die Bewertung der polizeilichen Arbeit, also die Frage, welchen Erfolg die Maßnahmen der Polizei langfristig haben.

Logistische Unterstützung gibt es schon jetzt: Die Polizei darf künftig das Flugzeug des geologischen Instituts der FU zum Aufspüren von Umweltverbrechern einsetzen.

Nadja Bleiber

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