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Gesundheit: Die Mutter der Ganztagsschule Doris Ahnen ist neue Präsidentin

der Kultusministerkonferenz

Ihr Name ist mit dem Projekt Ganztagsschule verbunden: Doris Ahnen (SPD), seit Mai 2001 rheinlandpfälzische Bildungsministerin, steht für das Ziel der sozialliberalen Landesregierung, flächendeckend Ganztagsschulen anzubieten. Bis zum Jahre 2006 sollen 300 zusätzliche Ganztagsschulen eingerichtet werden, zum Schuljahr 2003/2004 waren es bereits 163. Das kleine Bundesland ist so zu einem Vorreiter in der Bildungspolitik geworden. Ab Januar wird Ahnens Wort bundespolitisch noch mehr Gewicht erhalten: Am Donnerstag wurde sie turnusgemäß in das Amt der Präsidentin der Kultusministerkonferenz gewählt, als Nachfolgerin der hessischen Kultusministerin Karin Wolff (CDU).

Die 39-jährige Politikerin gilt als pragmatische Reformerin. Sie studierte Politik-, Rechtswissenschaft und Pädagogik in Mainz, war zwei Jahre lang stellvertretende Bundesvorsitzende der Jusos und arbeitete ab 1991 zunächst als Büroleiterin, dann als Staatssekretärin für die sozialliberale Landesregierung. Ihr Mentor war der der heutige rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister, Jürgen Zöllner (SPD).

In Ganztagsschulen, davon ist sie überzeugt, können Kinder bessser gefördert werden – gerade auch sozial benachteiligte. Wie die Schulen ihr Ganztagsangebot gestalten, bleibt ihnen weitgehend selbst überlassen; auch externe Anbieter wie Sportvereine oder Musikschulen können dazu beitragen. Jedenfalls geht es weder darum, den 45-Minuten-Rhythmus in den Nachmittag hinein zu verlängern, noch um eine reine Betreuung der Kinder. Im Idealfall nutzen Ganztagsschulen die gewonnene Zeit dazu, um neue Unterrichtsformen auszuprobieren. Für Ahnen sind sie eine Antwort auf Pisa – und erleichtern berufstätigen Eltern das Leben. Umfragen zufolge sind sowohl Lehrer als auch Eltern mit den neuen Ganztagsschulen hochzufrieden.

Dass es Doris Ahnen mit dem Argument der Chancengleichheit Ernst ist, glaubt man ihr: Als älteste von vier Töchtern einer allein erziehenden Mutter war sie die Erste in ihrer Familie, die Abitur machte und studierte. Ihr Plan, in Trier, Mainz und Kaiserslautern internationale Eliteschulen einzurichten, stößt jedoch auf Kritik bei der GEW. D.N.

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