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Gesundheit: Die Staatsbibliothek schließt Vertrag mit Wächter

Die Staatsbibliothek hat sich mit dem Zentrum für Bucherhaltung in Leipzig und dessen Chefrestaurator Wolfgang Wächter über die Restaurierung von Bach-Autographen verständigt. Das teilte jetzt Generaldirektor Antonius Jammers dem Tagesspiegel auf Anfrage mit.

Die Staatsbibliothek hat sich mit dem Zentrum für Bucherhaltung in Leipzig und dessen Chefrestaurator Wolfgang Wächter über die Restaurierung von Bach-Autographen verständigt. Das teilte jetzt Generaldirektor Antonius Jammers dem Tagesspiegel auf Anfrage mit. Nachdem Wächter zunächst die Vorstellungen der Staatsbibliothek, die durch den Tintenfraß schwer geschädigten Notenhandschriften in Berlin zu restaurieren, ins Reich des Wunschdenkens verwiesen hatte, sollen jetzt konkrete Verträge unterzeichnet werden. Sie müssen noch mit dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, abgestimmt werden. Es steht nicht fest, in welchem Umfang Lehmann eigene Vorstellungen in die Verträge einbringen will.

Grundsätzlich soll die Vereinbarung so aussehen: Ein Teil der 1400 vor allem durch Tintenfraß schwer geschädigten Notenhandschriften von Johann Sebastian Bach soll in Leipzig von Wächter und seinem Team durch das Papierspaltverfahren restauriert werden. In Berlin soll Wolfgang Wächter einen Teil der Autographen ebenfalls nach dem Spaltverfahren restaurieren. Es handelt sich um solche Autographen, für die ein Transport nach Leipzig zu riskant wäre. Im Dezember letzten Jahres war die Werkstatt der Staatsbibliothek Unter den Linden gerade erst mit modernen Geräten für das Papierspaltverfahren ausgestattet worden. Nur sind die Restauratorinnen der Staatsbibliothek mit einer derartig riskanten Aufgabe ohne die Anleitung von Wächter noch völlig überfordert. Sie haben sich erst in wenigen Schulungen mit den Anfangsgründen des Papierspaltens vertraut machen können. Um aber eigenverantwortlich arbeiten zu können, ist jahrelange Übung notwendig.

Wenn jetzt die Vereinbarungen mit dem Zentrum für Bucherhaltung vertraglich abgesichert werden, wird man auch den Zeitplan einhalten können: Am 28. Juli dieses Jahres, dem 250. Todestag von Johann Sebastian Bach, soll das erste nach dem Papierspaltverfahren restaurierte Autograph aus dem Besitz der Staatsbibliothek der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Wo das Autograph restauriert wird - im Zentrum für Bucherhaltung in Leipzig oder in der Berliner Werkstatt -, steht noch nicht fest. Insofern hat die Staatsbibliothek ihre frühere Planung relativiert. Danach war vorgesehen, an diesem Tag das erste Autograph vorzustellen, das in der neuen, im Dezember 1999 eingeweihten Berliner Werkstatt restauriert wurde.

Anne Strodtmann

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