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DIE Übeltäter: So lassen HPV-Viren Warzen wachsen

Für Warzen sind die Humanen Papillomviren (HPV) verantwortlich. Über 120 verschiedene Typen können eine solche, fast immer gutartige Wucherung an unterschiedlichsten Stellen des Körpers auslösen.

"Warzen an Händen und Füßen werden in der Regel von HPV 1, 2, 3 oder 4 verursacht“, erklärt Eggert Stockfleth, Dermatologe an der Charité. „Bei Warzen im Genitalbereich handelt es sich dagegen meist um HPV 6 oder 11.“

Millionen tragen das Virus in sich. Es kann schon über kleinste Verletzungen in den Körper eindringen. Oft geschieht das bei einer Berührung, etwa einem Händedruck. Aber auch die Ansteckung über Gegenstände ist möglich, denn die Papillomviren sind widerstandsfähig und können lange außerhalb eines Wirts überleben. „Typisch ist eine Infektion der Füße im Schwimmbad“, sagt Stockfleth. Und die Erreger der Feigwarzen, die im Genitalbereich auftreten, werden natürlich beim Sex übertragen.

Nicht jeder, der mit HPV infiziert ist, leidet auch unter Warzen. Ein intaktes Immunsystem ist in der Lage, gut mit den Viren fertig zu werden. Nur wenn die Abwehr geschwächt ist, werden sie richtig aktiv. Offenbar gibt es auch eine genetische Veranlagung für Warzen – jedenfalls treten sie in bestimmten Familien gehäuft auf.

Ist HPV über einen Riss in die Haut eingedrungen, wandert es in den unteren Bereich der Epidermis (Oberhaut). Dort gibt es besonders viele Keratinozyten, hornbildende Zellen, in denen sich das Virus schnell vermehren kann. Keratinozyten machen mehrere Entwicklungsstadien durch, während sie von nachkommenden Zellen immer weiter nach oben geschoben werden. An der Hautoberfläche bilden sich durch die Wucherungen schließlich die typischen schuppigen Beulen. Jetzt wird auch der Viren-Nachwuchs freigesetzt und andere Menschen können sich bei einer Berührung der Warze anstecken.

Die meisten Warzen sind zwar unansehnlich, aber nicht gefährlich. Wichtig ist, nicht an den Warzen zu kratzen, sonst breiten sich die Erreger weiter aus. Meist gewinnt die Immunabwehr nach einigen Wochen, manchmal auch erst nach Monaten, die Oberhand. Die Warze verschwindet dann wieder. „Immunstärkende Medikamente, die direkt auf die Warze aufgetragen werden, können helfen“, sagt Eggert Stockfleth. „In den seltensten Fällen ist es nötig, dass der Arzt zum Skalpell greift.“

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