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Salmonellen werden immer wieder in Hähnchenfleisch nachgewiesen.

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Dr. Dollas Diagnose (72): Was sind Salmonellen?

Der frühere Bundesliga-Torwart Bernd Meier ist in der vergangenen Woche an einem Herzinfarkt gestorben, der vermutlich Folge einer Salmonellenvergiftung war. Sportmediziner Dr. Thorsten Dolla erklärt, was diese Bakterien so gefährlich macht.

Salmonellen sind Bakterien, die zu einer Magen-Darm-Infektion (Gastroenteritis) führen können. Häufig auch als Magen-Darm-Grippe bezeichnet, tritt bei dieser Erkrankung Erbrechen und Durchfall auf und hat mit der echten Grippe (Influenza) somit nichts zu tun.

Diese Infektionskrankheit tritt durch das Trinken von verseuchtem Wasser oder durch das Essen infektiöser Lebensmittel auf. Die typischen Symptome Erbrechen und Durchfall treten schon wenige Stunden nach Trinken oder Essen des infektiösen Wassers oder der infektiösen Lebensmittel auf. Bei schweren Verläufen können auch Fieber und starke Flüssigkeitsverluste auftreten. Eine Klinikeinweisung kann notwendig werden!

Die Erkrankungsdauer kann mehrere Stunden bis zu mehreren Tagen dauern. Normalerweise erfolgt keine antibiotische Behandlung, da die meisten unterschiedlichen gegen Antibiotika Erregertypen resistent sind. Der Nachweis der Krankheit erfolgt durch eine Blutkontrolle und durch eine Stuhluntersuchung und ist meldepflichtig.

Sportmediziner Dr. Thorsten Dolla.
Sportmediziner Dr. Thorsten Dolla.

© promo

Eine Vermehrung von Salmonellen geschieht bei Temperaturen von zehn bis 50 Grad. Verhindert wird die Ausbreitung der Erreger durch Lagerung von z. B. rohem Fleisch im Kühlschrank. Um ein Abtöten der Erreger zu erreichen, müssen im Inneren der Lebensmittel Temperaturen von über 70 Grad Celsius für mindestens zehn Minuten erreicht werden. Salmonellen vermehren sich zwar nicht im Tiefkühlfach, überleben dort jedoch. Nach dem Hantieren mit rohem Fleisch sollte benutztes Besteck in die Spülmaschine, anschließend unbedingt Hände waschen!

Der Berliner Orthopäde Dr. Thorsten Dolla, 48, ist seit vielen Jahren in der Sportmedizin tätig. Er war Mannschaftsarzt bei Hertha BSC, beim 1. FC Union und dem Footballteam Berlin Thunder. Beim ISTAF war er bis 2009 leitender Arzt und ist heute Ringarzt beim Boxen. Für Tagesspiegel.de schreibt er regelmäßig über Sportverletzungen und ihre Folgen.

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