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Gesundheit: Ein Franzose, zwei Amerikaner Die Preisträger forschten auch in Deutschland

Auch in Deutschland wurde gestern gejubelt, als die Chemie-Nobelpreisträger verkündet wurden – und zwar bei der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Mit Robert Grubbs und Richard Schrock wurden nämlich zwei ehemalige Stipendiaten der wichtigsten deutschen Austauschorganisation für Spitzenforscher ausgezeichnet.

Auch in Deutschland wurde gestern gejubelt, als die Chemie-Nobelpreisträger verkündet wurden – und zwar bei der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Mit Robert Grubbs und Richard Schrock wurden nämlich zwei ehemalige Stipendiaten der wichtigsten deutschen Austauschorganisation für Spitzenforscher ausgezeichnet.

Der französische Chemiker Yves Chauvin , der einzige Nicht-Humboldtianer, wurde 1930 geboren und lebt in Tours. Er ist Ehrendirektor des französischen Instituts für Erdölforschung in Rueil-Malmaison und seit 1996 Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften. Bereits 1971 erklärte er detailliert die Theorie der Metathese: Doppelbindungen in organischen Molekülen werden aufgebrochen und an anderer Stelle neu geschaffen. Dabei können funktionelle Gruppen gezielt umgelagert werden. Mit seinen Erkenntnissen lieferte Chauvin die Grundlage für ein Verfahren, das heute vor allem in der Pharma- und Kunststoffindustrie vielfach angewandt wird.

Richard R. Schrock, der schweizerische und deutsche Vorfahren hat, wurde 1945 in Berne im US-Bundesstaat Indiana geboren. Er studierte an der Universität von Kalifornien in Riverside und promovierte 1971 an der Harvard-Universität in Cambridge, Massachusetts. Nach einem Jahr an der Cambridge Universität arbeitete er drei Jahre in der Forschungsabteilung des Chemiekonzerns DuPont. Seit 1975 ist Schrock am Massachusetts Institut of Technology (MIT) in Cambridge, wo er seit einem Vierteljahrhundert als Professor lehrt. Schrock arbeitete schon mehrfach in Deutschland: Am Anorganisch-Chemischen Institut der TU München.

Robert H. Grubbs wurde 1942 in Calvert City in Kentucky geboren und studierte Chemie an der Universität von Florida in Gainesville. 1968 promovierte er an der New Yorker Columbia Universität. Anschließend arbeitete Grubbs an der Stanford Universität in Kalifornien sowie an der Michigan State University in East Lansing. 1975 arbeitete er ein halbes Jahr als Humboldt-Stipendiat am Max- Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Seit 1978 lehrt er als Professor für Chemie am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena. Vor drei Jahren verbesserte Grubbs das Metathese-Verfahren. Er stellte einen Katalysator her, der auch an Luft stabil bleibt und damit vielfältige Anwendungen ermöglicht.

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