zum Hauptinhalt

Gesundheit: Ein Physikertreff vis-à-vis der Museumsinsel

Die bald 50000 Mitglieder zählende Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) hat seit nunmehr zehn Jahren eine kleine Repräsentanz in Berlin. Es ist ein spätbarockes Haus am Kupfergraben, direkt gegenüber dem Pergamonmuseum.

Die bald 50000 Mitglieder zählende Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) hat seit nunmehr zehn Jahren eine kleine Repräsentanz in Berlin. Es ist ein spätbarockes Haus am Kupfergraben, direkt gegenüber dem Pergamonmuseum. Ein Ort der kleinen wissenschaftlichen Kolloquien und ungezwungenen Gespräche, etwa im Garten und in der Remise.

Am Dienstagabend feierte die DPG im MagnusHaus ihren 100sten Abendvortrag. Der wissenschaftliche Leiter des Hauses, der ehemalige DPG-Präsident Theo Mayer-Kuckuk, hatte zu diesem Anlass einen Redner eingeladen, der weit zurück- und zugleich zu künftigen Technologien vorausblicken konnte: den Physiker Herbert Walther vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching.

Walther erläuterte den 100 geladenen Gästen, wie sich einzelne Lichtteilchen „per Knopfdruck“ erzeugen lassen. Und wie man in München versucht, noch genauere Atomuhren zu bauen: mit Hilfe eines in einem Käfig eingesperrten, geladenen Teilchens, eines Indium-Ions. Um noch schnellere atomare Schwingungen beobachten zu können, greifen die Forscher zu einem Trick: Sie setzen zwei Laser ein. Damit regen sie zwei verschiedene, gekoppelte Schwingungszustände des Indium-Ions an. Ein Laser dient dabei unter anderem der Kühlung des Ions, der andere kann sehr scharf auf eine Schwingungsfrequenz eingestellt werden.

Man hoffe, die Genauigkeit heutiger Atomuhren mit dieser Anordnung um drei Größenordnungen steigern zu können, sagte Walther. Und gab damit Anlass zu Debatten in kleiner Runde – ganz nach der Tradition des Hauses.

Gustav Magnus erwarb das Haus im Jahr 1840. Hier brachte der Professor für Technologie seine physikalischen Apparate unter, richtete Labor und Hörsaal ein. Regelmäßig veranstaltete er sein „Physikalisches Colloquium“ und sammelte einen „Kreis von talentvollen jungen Naturforschern“ um sich, wie Werner von Siemens berichtete.

Beim Tee diskutierte Magnus mit Wissenschaftlern über aktuelle Forschungen. Daraus ging die Gründung der Physikalischen Gesellschaft hervor. Die gerne dauerhaft an diesem Ort bleiben möchte. Und darauf hofft, dass sich der neue Eigentümer, die Firma Siemens, an die gemeinsame Tradition erinnert. tdp

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false