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Gesundheit: Eiskalte Entdeckungen

Wissenschaft ist längst knallharter Wettbewerb. Nur wer die eigene Leistung laut genug einer breiten Öffentlichkeit kundtut, kann damit rechnen, ausreichend Geld für seine Forschung zu erhalten.

Wissenschaft ist längst knallharter Wettbewerb. Nur wer die eigene Leistung laut genug einer breiten Öffentlichkeit kundtut, kann damit rechnen, ausreichend Geld für seine Forschung zu erhalten. Also drucken renommierte und weniger bekannte Institute haufenweise Faltblätter und Broschüren, in denen die Forscher ihr Licht unter den Scheffel stellen. Das AlfredWegener-Institut (AWI) in Bremerhaven aber hat gleich ein komplettes Buch produziert, das der Wissenschaftsjournalist Gert Lange herausgegegen hat. Leicht verständlich schreiben die AWI-Forscher über das bizarre Leben unter dem Packeis der Antarktis, erzählen von der Entstehung und dem Abschmelzen von Eisbergen, beleuchten die letzten Jahrhunderttausende der Klimageschichte rund um den Südpol, berichten über die Anpassung der Wedell-Robbe an ein Leben im eisigen Wasser des Südpolarmeeres und erklären das Ozonloch. Wissenschaftler schildern ihre Forschungswanderungen über das Eis am Nordpol, Taucher beschreiben das Leben im Meer vor der Küste Spitzbergens, andere Forscher entschlüsseln die Klimarisiken, die der Permafrostboden an der Nordküste Sibiriens birgt und zeigen die Mechanismen auf, die das Ökosystem Nordsee zerstören. Beinahe nebenbei erfährt der Leser auch noch etwas über die Bewegung ganzer Kontinente und wie diese Plattentektonik das Klima und das Leben auf der Erde beeinflusst. Aussagestarke Bilder vervollständigen das Buch, das auch den Kampf der AWI-Forscher um Fördermittel erleichtern dürfte. RHK

Gert Lange (Hrsg): Eiskalte Entdeckungen, Delius Klasing -Verlag, 360 Seiten, 26 Euro .

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