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Gesundheit: Elektrisches Schutzschild: Strom soll TBT an Schiffsrümpfen ersetzen

Mit elektrischem Strom möchten deutsche Forscher den Bewuchs aus Algen, Muscheln und Seepocken an Schiffsrümpfen verhindern. Das Verfahren könnte den umweltschädlichen Lackzusatz Tributylzinn (TBT) ersetzen, berichtet das Hamburger Magazin "Geo" in seiner Ausgabe vom Januar.

Mit elektrischem Strom möchten deutsche Forscher den Bewuchs aus Algen, Muscheln und Seepocken an Schiffsrümpfen verhindern. Das Verfahren könnte den umweltschädlichen Lackzusatz Tributylzinn (TBT) ersetzen, berichtet das Hamburger Magazin "Geo" in seiner Ausgabe vom Januar. Der neue Schutzschild wurde von Meeresbiologen des Instituts Bioplan aus Groß Stove bei Rostock entwickelt. Damit könnte der Bewuchs und der davon verursachte höhere Kraftstoffverbrauch der Schiffe vermindert werden.

Wichtigster Bestandteil des elektrischen Schutzschildes sei eine Titanschicht, die mit leitfähigem Kunststoff überzogen ist. Durch diese kann - unterbrochen von Pausen - Gleichstrom geschickt werden. Auf der Grenzschicht zum Wasser hin, also dort, wo sich die Tiere im Normalfall ansiedeln, verändert der intermittierte Stromdurchfluss nun permanent den Säuregrad der Umgebung. Die störenden Organismen würden so durch die sich ständig ändernden Lebensbedingungen abgeschreckt.

Das Antifoulingmittel TBT, das in die hormonellen Abläufe der Tiere eingreift, soll nach dem Willen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) nur noch bis zum Jahre 2003 verwendet werden. Die elektrisch wirkende Ersatztechnik lässt sich zudem gezielt anwenden, die Schiffswände würden also nur dann unter Gleichstrom gesetzt, wenn es nötig ist. Experimente an einem stählernen Ponton hätten die Wirksamkeit schon belegt. Das System von Bioplan soll 2001 erstmals an einem Schiff getestet werden. Und im Gegensatz zu einem ähnlichen Verfahren aus Japan werde hierbei kein Chlor frei gesetzt.

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