zum Hauptinhalt

Gesundheit: Euphorie von Kiel bis Passau

Signal des Aufbruchs: Unis melden 292 Projekte zum Elite-Wettbewerb an

Im Elite-Wettbewerb von Bund und Ländern bewerben sich Deutschlands Universitäten mit 157 Exzellenzclustern – das sind interdisziplinäre Forschungsverbünde – und mit 135 Graduiertenschulen für den wissenschaftlichen Nachwuchs, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) jetzt mitteilte. Das bedeutet, dass nur rund jeder zehnte der jetzt angemeldeten Cluster und jede siebte Graduiertenschule Erfolg haben wird. Denn im kommenden Jahr können nur rund 15 Exzellenzcluster und 20 Graduiertenschulen gefördert werden. Eine zweite Chance gibt es ein Jahr später, wenn 15 weitere Cluster und 20 weitere Graduiertenschulen bewilligt werden.

Die Anträge seien aus fast allen Unis von Aachen bis Dresden und von Kiel bis Passau gekommen, heißt es aus der DFG. Schon die erste Durchsicht zeige, „dass das Ausmaß der interdisziplinären Zusammenarbeit die Anforderungen des Programms voll erfüllt und sogar übersteigt“. Die Geistes- und Sozialwissenschaften, die Lebenswissenschaften, die Naturwissenschaften und die Ingenieurwissenschaften seien etwa gleich stark vertreten. „Die hohe Beteiligung der Geistes- und Sozialwissenschaften hat uns besonders erfreut“, sagte DFG-Präsident Ernst-Ludwig Winnacker. In allen Unis sei eine Aufbruchstimmung, ja geradezu eine Euphorie festzustellen. Das Signal für die unterfinanzierten und strukturell eingeengten Universitäten sei gerade noch zur rechten Zeit gekommen. Für jedes Cluster gibt es im Schnitt 6,5 Millionen Euro pro Jahr, für eine Graduiertenschule eine Million.

Noch in dieser Woche will die DFG die Antragsskizzen an die 20 international besetzten Gutachtergruppen verschicken. Die Wissenschaftler werden die Anträge bis zum 18. Dezember besprechen. Auf der Grundlage ihrer Empfehlungen wird die Gemeinsame Kommission von DFG und Wissenschaftsrat Ende Januar eine Vorauswahl beschließen. Haben ihre Antragsskizzen die Hürde genommen, dürfen die Unis sie bis zum 20. April ausarbeiten. Voraussichtlich werden 35 bis 40 Anträge auf Exzellenzcluster und 50 bis 60 Anträge auf Graduiertenschulen eine Runde weiterkommen. Ende Oktober werden die ersten Sieger benannt.

Unterdessen läuft der Countdown für die dritte Säule des Wettbewerbs. Bis zum Ende dieser Woche können die Unis Ideen zum Thema „Zukunftskonzept“ einreichen. Wer hier erfolgreich ist, spielt nicht nur am meisten Geld ein, sondern wird bundesweit als potenzielle Elite-Uni betrachtet werden. Nur fünf bis zehn von Deutschlands 100 Unis werden mit insgesamt 210 Millionen Euro pro Jahr gefördert. In der Exzellenzinitiative werden von 2006 bis 2011 insgesamt 1,9 Milliarden Euro verteilt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false