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Gesundheit: Forscher gingen der Frage nach, woran der Nager das Nahen des Frühlings erkennt

Der Hamster ist kein Schmusetier. Er steht nicht auf menschliche Zärtlichkeiten und verdrückt sich gern in dunkle Ecken.

Der Hamster ist kein Schmusetier. Er steht nicht auf menschliche Zärtlichkeiten und verdrückt sich gern in dunkle Ecken. Trotzdem hat auch er Frühlingsgefühle. Wenn die Tage länger werden, hält der sibirische Zwerghamster Ausschau nach Weibchen. Seine Hoden vergrößern sich und schrumpfen erst bei einbrechendem Winter wieder. Woher weiß er, dass der Winter kommt?

Forscher der Universitäten Berkeley und San Diego haben herausgefunden, dass der sibirische Zwerghamster ein fotoperiodisches Gedächtnis hat und sich an die Länge der vergangenen Tage erinnert. Sie hielten die Tiere im Gehege gefangen und setzten sie unterschiedlichen Lichtbestrahlungen aus. Die Hamster erlebten so einen kurzen künstlichen Sommer und Herbst.

Hamster, die länger als zwei Wochen im Sommerquartier verbrachten und dann in das Herbstquartier wechselten, zeigten einen Rückgang des Fortpflanzungswillens; ihre Hoden wurden in Erwartung des Winters kleiner. Die Erinnerung an ehemals längere Tage ging bei den Eperimenten jedoch innerhalb einer Frist von 20 Wochen völlig verloren. Von besonderer Bedeutung für den Hamster-Zyklus scheint das Hormon Melatonin zu sein, das nachts in der Zirbeldrüse ausgeschüttet wird. Fehlt ihnen die Drüse, verlieren die Hamster jede Erinnerung an die Jahreszeit.

tdp

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