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Gesundheit: FU: Lust auf Naturwissenschaft

Die Freie Universität (FU) will auf ihren Nachwuchs nicht mehr warten, bis er Abitur macht. Mit Laborbesuchen, Experimenten und einem Schnupperstudium können sich künftig bereits Zehntklässler und Oberstufenschüler direkt an der FU mit naturwissenschaftlichen Fächern befassen.

Die Freie Universität (FU) will auf ihren Nachwuchs nicht mehr warten, bis er Abitur macht. Mit Laborbesuchen, Experimenten und einem Schnupperstudium können sich künftig bereits Zehntklässler und Oberstufenschüler direkt an der FU mit naturwissenschaftlichen Fächern befassen. Die Dahlemer erhoffen sich von diesem Engagement, dass Schüler mehr "Lust auf Naturwissenschaft" bekommen und sich für das Studium in den Fächern Mathematik, Informatik, Chemie oder Physik entscheiden.

Seit rund zwei Jahren laufen die Bemühungen um eine bessere Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Schule in den genannten Fächern. Hintergrund ist - immer noch - das schlechte Abschneiden deutscher Schüler bei der internationalen Timms-Studie. Die Humboldt-Universität hatte, wie berichtet, bereits vor zwei Wochen ihre enge Zusammenarbeit mit drei Berliner Schulen und den geänderten Rahmenplan für die Mathematik-Leistungskurse vorgestellt. Die FU geht einen anderen Weg. Sie strebt von Anfang an die Kooperation mit möglichst vielen Oberschulen an, um auf breiter Basis das Interesse an den "Mint"-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu fördern. Selbstbewusst nennt sie das ganze Projekt "Kompetenzzentrum". FU-Vizepräsident Dieter Lenzen und Schulsenator Klaus Böger (SPD) präsentierten das ehrgeizige und aufwendige Vorhaben gestern im Fachbereich Physik.

Wichtiger Baustein der neuen Zusammenarbeit ist das speziell entwickelte Internet-Portal, das alle Angebote bündelt. Registrierte Nutzer können künftig selbst Informationen, Angebote und Nachfragen in dieses Portal einstellen und so die Kooperation voranbringen. Jedes Fach kann hier angeklickt werden. So wird man etwa unter "Chemie" erfahren, dass es bereits eine "Chemie-Sommer-Universität" speziell für Mädchen gibt. Beim erwähnten "Schnupperstudium" können die Schüler sogar schon erste Leistungsnachweise für das spätere Studium erwerben.

Senator Böger widersprach nicht, als Lenzen unumwunden von der "desolaten Situation der Naturwissenschaften in den deutschen Schulen" sprach und die Qualität der Schüler, die Physik studieren wollen, als "oft unzureichend" bezeichnete. "Wie kommen wir aus dieser Falle raus?", fragte Böger. Es gebe zwar Lehrer-Fortbildungen, um die Didaktik dieser Fächer voranzubringen. Aber das reiche nicht. Auf jeden Fall müsse die Berliner Schule den "Riesen-Standortvorteil" mit drei Universitäten nutzen. Damit dies auch geschieht, will Böger jetzt zunächst einmal die Fachleiter in den Schulen "einspannen".

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