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Gesundheit: „Gemeinsame Anstrengung nötig“

Die CDU-Politikerin Wolff an der Spitze der Kultusminister

Die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Wolff (CDU), hat zu gemeinsamen Anstrengungen für die Verbesserung der Schulen aufgerufen. „Keine System und keine Finanzdebatte wird uns helfen, die Qualität von Bildung zu verbessern“, sagte Wolff bei ihrer Amtseinführung am Donnerstag in Berlin. Die hessische Schulministerin übernimmt das Amt turnusmäßig von Thüringens Wissenschaftsministerin Dagmar Schipanski (CDU). Zugleich warnte Wolff vor einem neuen Streit um die richtige Schulform in Deutschland gewarnt.

In den nächsten Monaten kommt die schwierige Aufgabe auf die neue KNK-Präsidentin zu, die Interessen der Länder bei den Verhandlungen mit dem Bund über dessen Ganztagsschul-Programm zu vertreten. Anfang März wird Wolff eine dritte Pisa-Studie mit weiteren innerdeutschen Ergebnissen vorzustellen haben. Im April folgt dann die Iglu-Studie, die die Grundschulleistungen in den wichtigsten Industriestaaten vergleicht. Nach dem bisherigen miserablen internationalem Abschneiden der deutschen 15-Jährigen fürchten Experten neue Hiobsbotschaften.

In konservativen Kreisen gilt Wolff inzwischen bundesweit als neue Leitfigur in der CDU-Schulpolitik. Mit ihrem jüngst erschienenen Buch „Ohne Bildung keine Zukunft“ versucht die Ministerin mit anderen konservativen Autoren eine Antwort auf die deutsche Schulmisere zu geben. 1999 zunächst nur als „zweite Wahl“ mit dem Bildungsressort im Kabinett von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) betraut, hat die Gymnasiallehrerin (Geschichte, evangelische Religion) ihre Aufgabe bisher zur vollen Zufriedenheit ihrer Parteifreunde erfüllt. Laut Umfragen liegt die CDU in Hessen inzwischen in der Bildungskompetenz mit 48 zu 31 Prozent vor der SPD. Bei der Wahl zur Nummer zwei auf der Landtagswahlliste erhielt Wolff als Einzige neben Koch das Traumergebnis von 100 Prozent Ja-Stimmen.

Erreicht hat die 43-Jährige das mit einer gemäßigt-konservativen Politik. Sie hat das traditionell gegliederte Schulsystem in Hessen gestärkt, die Versetzungsregeln verschärft und ein fünftes Prüfungsfach im Abitur eingeführt. Mit der Einstellung von fast 3000 Lehrern stellte sie die Eltern zufrieden, die über Unterrichtsausfall geklagt hatten. Um die neuen Stellen besetzen zu können, warb Wolff mit Zeitungsanzeigen in anderen Bundesländern Lehramtskandidaten ab – und verärgerte damit Kollegen in der Kultusministerkonferenz. Das geradezu protestantische Pflichtbewusstsein, das ihr nachsagt wird, geht allerdings nicht mit einem asketischen Lebensstil einher: Die ledige und kinderlose Ministerin schätzt Cabrios und gute Küche. rt

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