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Gesundheit: Gene des Zorns

Winzige Variationen im Erbgut beeinflussen unser Temperament

Ein Buchstabe in unserem Erbgut kann offenbar beeinflussen, wie aggressiv wir veranlagt sind. Das ist das Ergebnis einer Studie von Molekularbiologen und Psychiatern der LudwigMaximilians-Universität in München.

Unter Leitung von Dan Rujescu untersuchten die Forscher eine ausgewählte Stelle des Erbguts bei über 200 Versuchspersonen. Psychiater machten außerdem Interviews mit allen und versuchten mit Fragebögen herauszufinden, wie aggressiv die Versuchspersonen waren. Es zeigte sich, dass es zwei Genbuchstaben gibt, die mit erhöhter Aggressivität einhergehen. Beide Buchstaben sind Teil eines Gens, das Einfluss hat auf den Hirnbotenstoff Serotonin – eine Substanz im Kopf, die großen Einfluss auf unser Gefühlsleben hat. Die Studie ist im Fachblatt „Molecular Psychiatry“ erschienen.

Im gleichen Magazin ist eine Untersuchung veröffentlicht, die zum Ergebnis hat, dass man das aggressive Verhalten von männlichen Mäusen mit Hilfe eines gentechnischen Eingriffs dämpfen kann. Die Studie stand unter Leitung von Scott Young vom Nationalen Institut für geistige Gesundheit der USA. Ansonsten würde das Verhalten der Mäuse von dem Eingriff nicht angetastet, berichten die Forscher. Sie schalteten ein Gen aus, das die Bauanleitung für bestimmte Andockstellen des blutdrucksteigernden Hormons Vasopressin ist.

Patienten mit starken Neigungen zu aggressivem Verhalten ließen sich vielleicht mit Hilfe von Substanzen, die gegen Vasopressin wirken, behandeln, schlagen die Forscher vor. bas

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