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Gesundheit: Großoffensive für Frauen

Forschung verspricht konkrete Fortschritte

Die sieben großen deutschen Forschungsgemeinschaften haben sich am Mittwoch erstmals gemeinsam auf konkrete Schritte festgelegt, mit denen sie in Zukunft die Kompetenzen von Frauen in der Wissenschaft besser ausschöpfen wollen. Auf ihrer Tagung „Exzellenz in Wissenschaft und Forschung – neue Wege in der Gleichstellungspolitik“ in Bonn verabschiedeten die Vertreter der Organisationen eine gemeinsame Präambel. Die Unterzeichner sind der Wissenschaftsrat, die Hochschulrektorenkonferenz, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Helmholtz-Gemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Leibniz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft.

In der Präambel heißt es, man sei sich einig darin, „dass Wissenschaftlerinnen, Hochschullehrerinnen oder Wissenschaftsmanagerinnen in Zukunft im Wissenschaftssystem deutlich an Bedeutung gewinnen müssen, da hier ein wichtiges, ungenügend genutztes Potenzial für unsere künftige Leistungsfähigkeit liegt“. Die Unterzeichner verpflichten sich dazu, den Frauenanteil bei Neubesetzungen von Führungspositionen dem jeweiligen Anteil an habilitierten oder entsprechend hoch qualifizierten Wissenschaftlerinnen in den verschiedenen Fächergruppen anzugleichen. Auch auf der Ebene des wissenschaftlichen Nachwuchses solle der Anteil an Frauen „deutlich angehoben werden“, besonders in den Natur- und Ingenieurwissenschaften.

Um das Ziel zu erreichen, wollen die Organisationen Wissenschaftlerinnen in Zukunft stärker aktiv rekrutieren, „familiengerechte Arbeitszeiten“ schaffen sowie „Dual Career Programme“ schaffen. Um Transparenz herzustellen, werde man die Öffentlichkeit über die Beteiligung von Wissenschaftlerinnen unterrichten. In fünf Jahren solle evaluiert werden, ob die Maßnahmen erfolgreich waren. Die unterzeichnenden Organisationen fordern andere Organisationen auf, sich dieser Offensive anzuschließen.

Zu den Wegen, die die Organisationen beschreiten wollen, gehört Headhunting von Frauen genauso wie spezielle Mentoring-Programme oder ein besseres Angebot bei der Kinderbetreuung. So verpflichtet sich zum Beispiel der Wissenschaftsrat, den Anteil an Wissenschaftlerinnen in seinen Ausschüssen und Arbeitsgruppen von derzeit durchschnittlich 16 Prozent bis zum Jahr 2011 auf 25 Prozent zu erhöhen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) will, dass nach den nächsten DFG-Wahlen im Herbst 2007 Wissenschaftlerinnen in den Fachkollegien zumindest in dem Umfang vertreten sind, der ihrer Repräsentanz unter den Professoren entspricht. Derzeit sind 11,6 Prozent der Mitglieder der Fachkollegien Wissenschaftlerinnen. Bei der Aufstellung der Kandidaten für den DFG-Senat sollen Wissenschaftlerinnen zu 18 Prozent beteiligt sein. Außerdem hat die DFG eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um weitere Konzepte zu entwickeln.

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) fordert ihre Mitglieder unter anderem auf, gleichstellungspolitische Ziele sowohl in die hochschulinterne Mittelverteilung einfließen zu lassen als auch zum „Gegenstand von Zielvereinbarungen mit den Fachbereichen“ zu machen.

akü

Mehr zum Thema im Internet:

www.wissenschaftsrat.de

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