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Gesundheit: Hochschulreform: Stanford und Oxford auch für Deutschland

Den üblichen pauschalen Negativurteilen über die deutsche Bildung möchte sich Wolf-Michael Catenhusen, nicht anschließen. Dazu sei immer noch der deutsche Abiturient im interntionalen Vergleich besser vorbereitet als die Schulabgänger in vielen anderen Ländern der Welt, und deutsche Hochschulabsolventen sind sowohl auf dem künftigen Arbeitsmarkt als auch als Nachwuchskräfte für ausländische Universitäten gefragt.

Den üblichen pauschalen Negativurteilen über die deutsche Bildung möchte sich Wolf-Michael Catenhusen, nicht anschließen. Dazu sei immer noch der deutsche Abiturient im interntionalen Vergleich besser vorbereitet als die Schulabgänger in vielen anderen Ländern der Welt, und deutsche Hochschulabsolventen sind sowohl auf dem künftigen Arbeitsmarkt als auch als Nachwuchskräfte für ausländische Universitäten gefragt. Dennoch gibt es keinen Grund, sich in Zufriedenheit zu sonnen. Die eigentlichen Herausforderungen in der Bildungspolitik liegen für den Staatssekretär im Bundeswissenschaftsministerium darin, auch in Deutschland solche Spitzenuniversitäten zu formen, wie sie weltweit ein Begriff sind. Man braucht nur aus den Vereinigten Staaten die Namen Stanford, Harvard, Yale, Princeton, MIT und aus Großbritannien Oxford, Cambridge zu nennen.

Zum Auftakt einer neuen Veranstaltungsreihe über die Hochschulreform, den Dahlemer Bildungs-Foren, sprach Catenhusen, am Ernst-Reuter-Tag in der Freien Universität. Er bot eine durchwachsene Analyse: In den Sonntagsreden der Politiker, aber auch in Bundestagsdebatten, sei die Bildung als Megathema angekommen, aber trotz einer Auflösung des Reformstaus aus den 80er Jahren durch die neue Bundesregierung gebe es noch viel zu tun. Um in der Bildungs- und Hochschulreform weiter voranzukommen, müssten zum Beispiel Bund und Länder bei den schwierigen Fragen der Finanzierung, aber auch bei der Abstimmung der Reformen noch stärker als bisher auf Kooperation statt Konfrontation setzen. Statt eines Gegeneinanders ein Miteinander - das ist das Plädoyer Catenhusens. Das Miteinander sieht er schon durch die Mischfinanzierung von Bund und Ländern geboten. Bei der weiteren Finanzierung des Bafög oder der Forschung und des Ausbaus der Hochschulen könne der Bund nur so weit gehen, wie die Länder zur Mitfinanzierung bereit seien. Der Bund ist nach den Ausführungen Catenhusens zu weiteren finanziellen Schritten in der Lage, als sie schon jetzt mit der Erhöhung der jährlichen Mittel für den Hochschulbau auf 4,3 Milliarden Mark oder der Aufstockung des Bildungsetats auf knapp 16 Milliarden Mark getan worden sind.

Catenhusen sieht die eigentlichen Herausforderungen der Zukunft in dem Nachholbedarf Deutschlands: Man müsse sich auf 40 Prozent eines Jahrganges einrichten, der an den Hochschulen studieren werde. Von heute 28 Prozent auf 40 Prozent - das wäre eine gewaltige Steigerung. Dass Deutschland im internationalen Vergleich bei der Zahl der Hochschulabsolventen so weit zurückliegt - mit nur 16 Prozent eines Jahrganges statt der in der OECD üblichen 23 Prozent -, bezeichnet der Staatssekretär als Herausforderung. Wie lässt sich die hohe Zahl der Studienabbrecher verringern? Catenhusen hat die Antwort parat: durch gestufte Studiengänge mit dem Bachelor und Masterabschluss, der es erlaubt, in kürzerer Zeit als bisher, nämlich nach vier Jahren, einen ersten Abschluss zu erreichen und nicht erst nach sieben Jahren wie heute.

Die weitere größere Beschleunigung sieht Catenhusen in der Dienstrechtsreform. Den großen Generationswechsel unter den Professoren müsse man als einmalige Chance nutzen, forderte er vor etwa 500 Zuhörern im Auditorium maximum der FU. Mit der Junior-Professur soll es auch auch in Deutschland möglich werden, dass Nachwuchswissenschaftler schon mit 35 Jahren auf eine Professur berufen werden können und nicht mehr erst mit über 40 Jahren.

Catenhusen untermauerte die Reformvorhaben der Bundesregierung auch mit finanziellen Perspektiven: Um zu einer intensiveren Nutzung des Internets und der Medien zu kommen, will die Bundesregierung 500 Millionen in Multimediaprogramme investieren. Die Notebook-Universität soll auf diese Weise erprobt werden. 100 Projekte für Multimedia-Lehrangebote gilt es zu entwickeln. 200 Millionen Mark sind dafür vorgesehen, um Spitzenkräfte aus dem Ausland nach dem Studium auch in Deutschland zu beschäftigen. Denn die Internationalisierung ist ein weiterer Schwerpunkt der Regierungspolitik, verbunden mit mehr fremdsprachigen Studienangeboten in Deutschland.

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