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Gesundheit: Hormon für den Winterschlaf

Eiweiß drosselt den Stoffwechsel

Wie es einigen Säugetieren gelingt, Kälteperioden durch einen Winterschlaf zu überstehen, ist noch immer ein Rätsel. Jetzt haben japanische Wissenschaftler in Streifenhörnchen ein Protein entdeckt, das möglicherweise als Hormon wirkt und den Winterschlaf auslöst. Es wird in der Leber gebildet, ins Blut abgegeben und dringt mit Beginn des Winters ins Gehirn der Tiere ein. Dort löst es wahrscheinlich Signale aus, die den Stoffwechsel drosseln und die Tiere auf die Absenkung der Körpertemperatur während der Ruhephase vorbereiten. Die weitere Aufklärung dieses Vorgangs könnte auch für medizinische Anwendungen beim Menschen von Bedeutung sein, erklären die Forscher im Fachblatt „Cell“.

„Der Winterschlaf ist eines der seltsamsten biologischen Phänomene bei Säugetieren. Er ermöglicht ein Überleben bei Körpertemperaturen nahe am Gefrierpunkt“, schreiben Noriaki Kondo und Kollegen von der Kanagawa Academy of Science and Technology in Tokio. Organe wie Herz und Gehirn im gekühlten Zustand lebensfähig zu erhalten, könnte auch für bestimmte Operationen wichtig sein. In früheren Versuchen mit Sibirischen Streifenhörnchen hatten die Wissenschaftler im Blut einen aus vier Molekülen bestehenden „Winterschlaf-Proteinkomplex“ (HPc) nachgewiesen, dessen Blutspiegel mit Beginn des Winterschlafs stark absank. Nun zeigten sie, dass parallel dazu der Proteinkomplex in das Gehirn eindringt. Nach Injektion eines Antikörpers, der das hormonartige Protein blockiert, verkürzte sich die Dauer der Schlafperiode. wsa

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