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Gesundheit: Katholische Kirche: Das Friedenswort

Zehn Jahre hat die katholische Kirche gebraucht, um über Krieg und Frieden nach Ende des Ost-West-Konfliktes neu nachzudenken. Eine lange Zeit.

Zehn Jahre hat die katholische Kirche gebraucht, um über Krieg und Frieden nach Ende des Ost-West-Konfliktes neu nachzudenken. Eine lange Zeit. Doch das Warten hat sich gelohnt. Entstanden ist ein Grundsatzpapier, das engagiert und besonnen argumentiert und versucht, die internationale Verantwortung angesichts der mannigfaltigen Schrecken ethnischer Konflikte, Bürgerkriege und innerstaatlicher Tyranneien neu zu bestimmen. Überraschend kritisch fällt das Urteil der Bischöfe zu militärischen Interventionen aus - und ihre Gründe überzeugen. Den Vereinten Nationen fehlen die Mittel und die politische Rückendeckung. Viele Operationen werden hastig geplant und viel zu spät in Gang gesetzt. Meist reagiert die internationale Gemeinschaft erst, wenn das Morden schon in vollem Gange ist. Umgekehrt verschlingt der Umbau nationaler Streitkräfte in global operierende Kriseninterventionskräfte viel von dem Geld, das besser für rechtzeitige vorbeugende Friedensarbeit eingesetzt werden könnte. Hier vor allem setzt die Kritik der Bischöfe an. Sie fürchten in der Nachwelt des Kalten Krieges eine neue Dominanz des Militärischen und plädieren für eine Epoche globaler Vorbeugung. Dies könnte die politische Fantasie neu beflügeln und helfen, die Logik von Gewalt und Gegengewalt zu unterlaufen.

M.G.

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