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© dpa

Kliniken: Das System krankt

Patient Krankenhaus: Obwohl die Pflegefälle in Deutschland zunehmen, wird in den Kliniken weiterhin eisern gespart. Allein 15.000 Menschen verloren in diesem Jahr ihren Job im Gesundheitswesen.

Die deutschen Krankenhäuser drücken kräftig auf die Kostenbremse. "Über 15.000 Beschäftigte haben 2007 ihren Job verloren, weil die Politik eisenhart kürzt", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum. Schon 2006 seien 4000 Kräfte vor allem in der Pflege eingespart worden. Dies gehe zulasten der Patienten.

Die Krankenhäuser sehen sich wegen Kürzungen durch die Gesundheitsreform 2007, Tariferhöhungen und weiteren Kostensteigerungen unter Druck. Im laufenden Jahr ergebe sich ein Fehlbetrag von rund zwei Milliarden Euro. Insgesamt waren in den Kliniken zuletzt rund 1,07 Millionen Menschen beschäftigt. Die Möglichkeiten zur Rationalisierung seien weitgehend ausgeschöpft, warnte Baum.

Kein Personal für eine persönliche Betreuung

"Die hohe Behandlungsqualität in deutschen Krankenhäusern ist akut gefährdet. Mancher Krankenhaus-Patient muss schon heute vergeblich auf Zuwendung warten", sagte er.

Nach Untersuchungen von Wirtschaftsberatern wird rund ein Drittel der deutschen Krankenhäuser längerfristig nicht kostendeckend arbeiten können. Auch bevor es im vergangenen Jahr mehr Geld für Ärzte gab, standen viele Häuser vor der Schließung, vor Zusammenschlüssen oder der Spezialisierung. (liv/dpa)

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