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Gesundheit: Kratzfester Lack und leichte Scheiben

Rabauken, die mit Schraubenzieher oder Schlüssel Autos zerkratzen, dürften es künftig schwerer haben. Das Institut für Neue Materialien in Saarbrücken (Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz) stellte jetzt einen „superkratzfesten Lack" vor, dem selbst Stahlwolle nichts mehr anhaben soll.

Rabauken, die mit Schraubenzieher oder Schlüssel Autos zerkratzen, dürften es künftig schwerer haben. Das Institut für Neue Materialien in Saarbrücken (Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz) stellte jetzt einen „superkratzfesten Lack" vor, dem selbst Stahlwolle nichts mehr anhaben soll.

Die nur hauchdünne Beschichtung besitzt fast die Kratzfestigkeit mineralischen Glases, weil sie aus winzigsten Keramikpartikeln besteht. Diese sind 4000 Mal kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares - Nanotechnologie also. Das neuartige Material lasse sich mit den in der Autoindustrie üblichen Lackierverfahren auftragen, heißt es in einer Mitteilung.

Partikel von Nanogröße, also von millionstel Millimetern, sind nicht ohne Grund im Blick der Forschung. Denn Materialien entwickeln in dieser winzigen Gestalt, in der sie nur noch aus wenigen Atomen bestehen, ganz neue Eigenschaften. Glas kann als Klebstoff benutzt werden, Metalle als Farbstoffe. Letztere können sogar zu transparenten Beschichtungen verarbeitet werden.

Dies eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die Industrie. Glas für Autoscheiben, zum Beispiel. Sie sind zwar kratzfest, aber zerbrechen leicht. Außerdem sind sie schwer - was dem aktuellen Trend zu sparsameren Autos entgegensteht. Scheiben aus dem Kunststoff Polycarbonat (aus dem übrigens auch CDs gefertigt werden) wären deutlich leichter, sie reagieren jedoch auch empfindlich auf mechanische Beeinträchtigungen. Gemeinsam mit dem Chemiekonzern Bayer arbeitet das Institut nun an Windschutzscheiben, die so beschichtet sind, dass sie möglichst viele Anforderungen erfüllen. gih

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