zum Hauptinhalt

Gesundheit: Krebsstudie: Grüner Tee ohne Wirkung

Schätzungsweise 30 Prozent aller Krebstodesfälle in den Industrieländern sind auf Ernährungseinflüsse zurückzuführen. Unsere Nahrung aber kann Krebs nicht nur begünstigen, sie kann auch eine schützende Wirkung haben.

Schätzungsweise 30 Prozent aller Krebstodesfälle in den Industrieländern sind auf Ernährungseinflüsse zurückzuführen. Unsere Nahrung aber kann Krebs nicht nur begünstigen, sie kann auch eine schützende Wirkung haben. Hoher Salzkonsum, etwa der Verzehr von Pökelfleisch oder gesalzenem Fisch, erhöht das Magenkrebsrisiko. Obst und Gemüse jedoch haben einen positiven Effekt. Einige Studien haben demonstriert, dass auch grüner Tee vor Krebs schützt. Eine neue Untersuchung, jetzt erschienen im Fachmagazin "New England Journal of Medicine", kann diesen Befund allerdings nicht bestätigen.

Die Untersuchung fand in Japan statt, wo grüner Tee das beliebteste Getränk überhaupt ist. Anhand von Fragebögen trugen die Forscher die Nahrungsgewohnheiten von mehr als 26 000 Personen in Nordjapan über einen Zeitraum von acht Jahren zusammen. Gute 40 Prozent aller Personen tranken täglich mehr als fünf Tassen, wobei eine Tasse von den Forschern als 100 Milliliter definiert wurde; zehn Tassen entsprachen somit einem Liter Tee - bei Japanern durchaus keine ungewöhnliche Tagesration. Die Wissenschaftler konnten keinen Zusammenhang zwischen Teekonsum und Magenkrebsrisiko feststellen. Umgekehrt führten schwarzer Tee und Kaffee nicht zu einer erhöhten Magenkrebsgefahr.

Wie erklären sich die Forscher das Resultat im Vergleich zu anderen Studien? Viele epidemiologische Untersuchungen sind retrospektiv: sie befragen die Patienten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe im Nachhinein, zum Zeitpunkt, wenn die Krankheit schon vorhanden ist. Dann aber müssen sich die Menschen an ihr Konsumverhalten erinnern, und dabei kommt es nicht selten zu Wahrnehmungsverzerrungen. Die jetzige japanische Studie jedoch war prospektiv: Die Forscher beobachteten eine Gruppe von Personen und warteten ab, welche davon erkrankten. Dieser methodisch höherwertige Ansatz der Studie könnte zu dem neuen Ergebnis geführt haben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false