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Gesundheit: Leckes Ventil verzögert Start des ersten Satelliten

Für „Galileo“ wird es jetzt eng. Kurz vor Montage eines Testsatelliten auf eine russische Sojus-Rakete haben französische Experten ein Leck im Helium-Ventil eines Triebwerks entdeckt.

Für „Galileo“ wird es jetzt eng. Kurz vor Montage eines Testsatelliten auf eine russische Sojus-Rakete haben französische Experten ein Leck im Helium-Ventil eines Triebwerks entdeckt. Der für den 26. Dezember geplante Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan dürfte sich um wenigstens zwei Tage verschieben, heißt es am ESA-Sitz in Paris. Viel Reserven hat das europäische Projekt also nicht. Denn bis Ende des Jahres, allerspätestens aber bis Ende März 2006, muss ein erster Satellit von insgesamt 30 im Orbit sein. Andernfalls sind die den Europäern zugesprochenen Frequenzen verloren. Und damit auch die mit viel wirtschaftlicher Hoffnung verbundenen Milliarden-Investitionen.

Zwar zählen die russischen Sojus-Raketen zu den sichersten Trägersystemen; bei mehr als 700 Starts seit 1973 gab es nur 18 Verluste. Schief gehen kann aber immer etwas, und der Verlust des europäischen Forschungssatelliten Cryosat an der Spitze einer russischen Rockot im Oktober sowie der Fehlstart der europäischen Ariane-V vor genau drei Jahren ist noch im Gedächtnis.

Der erste „Galileo“-Satellit stammt jedenfalls von der englischen Firma Surrey und heißt Giove-A. Im Vergleich zu den folgenden Satelliten ist dieser instrumentell abgespeckt: ein Platzhalter und Experimentalgerät also. Nummer zwei soll im Frühjahr 2006 folgen. Im bayerischen Oberpfaffenhofen und im italienischen Fucino befinden sich die künftigen Kontrollzentren, die die Flugkörper in gut 23 000 km Höhe steuert.

Etwas einfacher haben es da die Kollegen von Eumetsat mit ihrem neuen Wettersatelliten MSG-2. Der soll am kommenden Mittwoch, den 21. Dezember, mit einer Ariane-V von Kourou aus gestartet werden. Dieses zweite Exemplar der neuen Meteosat-Generation stellt zwar keinen Epochenwechsel dar, seine Nützlichkeit spürt aber jeder Bürger der 30 beteiligten Staaten ziemlich schnell.

Jede Viertelstunde, also doppelt so schnell wie früher, wird die vierfache Datenmenge aus zwölf statt drei Spektralkanälen heruntergespielt. Wettervorhersagen werden wesentlich genauer. Konnte man früher weitgehend zutreffende Prognosen nur für zwei Tage treffen, sind es mit heutigen Wettersatelliten schon vier Tage. MSG-2 wird die Genauigkeit verbessern, vorausgesetzt die Rakete startet einwandfrei.

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