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Gesundheit: Leistungsbewertung: Ungerechte Mathe-Noten in Brandenburger Schulen

Brandenburger Grundschullehrer benoten die Leistungen von Mädchen und Jungen aus sozial höhergestellten Elternhäusern oft besser als die von Mitschülern. Das ergab eine repräsentative "Qualitätsuntersuchung zum Unterricht in Mathematik", die Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) am Dienstag in Potsdam vorstellte.

Brandenburger Grundschullehrer benoten die Leistungen von Mädchen und Jungen aus sozial höhergestellten Elternhäusern oft besser als die von Mitschülern. Das ergab eine repräsentative "Qualitätsuntersuchung zum Unterricht in Mathematik", die Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) am Dienstag in Potsdam vorstellte. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte daraufhin eine Verbesserung des Mathematikunterrichts an den Schulen. Mit der gegliederten Struktur des Schulsystems sei die angestrebte Homogenität in der Schülerschaft offensichtlich nicht zu erreichen.

Ein Wissenschaftlerteam der Berliner Humboldt-Universität hatte 12 620 Schüler der 5. und 9. Klassen getestet. Die Maßstäbe für die Leistungsbewertung seien "ausgesprochen uneinheitlich", kritisierten die Wissenschaftler. So hätten Lehrer extrem niedrige, aber auch extrem hohe Fähigkeiten von Schülern mit der selben Zensur benotet. Zudem gebe es bei der Benotung "eine Bevorzugung der Mädchen und eine Bevorzugung von Kindern aus bildungsnahen Elternhäusern".

Reiche kündigte auf der Grundlage der Studie neue Rahmenpläne für die Grundstufen und die Mittelstufe, verbesserte Bewertungsstandards und die Einführung von Vergleichsarbeiten in Mathematik, Deutsch und Englisch am Ende der 8. Klasse an. GEW-Landeschef Günter Fuchs forderte verbindliche Lernziele auch in den Rahmenplänen der Grundschule.

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