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Gesundheit: Leistungsschau

Die Rückkehr lohnt: Wie Regierung und Förderer deutsche Wissenschaftler in den USA umwerben

Exzellenzinitiative, Pakt für Innovation und Forschung, Hochschulpakt, High- tech-Strategie – diese Programme sollen die e Wissenschaftslandschaft erneuern. Wie viel sich in den kommenden Jahren bewegt, wollen Bundesregierung und Forschungsförderer an diesem Wochenende deutschen Nachwuchswissenschaftlern in Nordamerika nahebringen. Bei einer dreitägigen Tagung in Boston soll eine Leistungsschau die Forscherinnen und Forscher zur Rückkehr an deutsche Hochschulen und Forschungsinstitute bewegen. „In Deutschland wird eine Wissenschafts- und Forschungslandschaft gestaltet und gefördert, in die sich eine Rückkehr lohnt“, will Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, werben.

Untermauert wird die Kampagne von einer Studie zum Arbeitsmarkt an Hochschulen in Deutschland und den USA. Das Fazit der Studie, die der Deutsche Akademische Austauschdienst beim Internationalen Zentrum für Hochschulforschung Kassel in Auftrag gegeben hat: Die deutschen Unis sind gerade im Vergleich zu den amerikanischen besser als ihr Ruf. Das Bild sei verzerrt, weil deutsche Postdocs und Wissenschaftler in erster Linie an renommierte Forschungsuniversitäten in den USA gingen. Amerikanische Durchschnittsunis seien jedoch eher weniger attraktiv als deutsche Hochschulen.

Zwar liege in Deutschland das durchschnittliche Berufungsalter auf eine Professur bei 41 Jahren und nur ein Drittel der Habilitierten hätten tatsächlich Aussicht auf eine Stelle. Die Studie bestätigt auch das vergleichsweise höhere Alter deutscher Hochschulabsolventen gegenüber amerikanischen. Aber Nachwuchswissenschaftler in den USA hätten kaum bessere Berufsaussichten: Auch dort erfolge die Berufung auf eine Dauerstelle erst mit Anfang 40. Die Chance, „Full professor“ zu werden, sei mit 50 Prozent sogar weitaus geringer. Und beim Alter der Absolventen sollte man nicht den Bachelor, den amerikanischen Regelabschluss, zugrunde legen, sondern die Promotion. Die hätten Deutsche und Amerikaner im Schnitt mit 33 erreicht. Kritisiert wird in der Studie allerdings, dass es in Deutschland noch zu wenige Juniorprofessoren gibt und dass der in den USA übliche tenure track, auf dem exzellente Nachwuchswissenschaftler eine Professur an ihrer Uni bekommen können, hierzulande noch fehlt.

Wissenschaftler in Deutschland seien in der Regel auch finanziell besser gestellt: Deutsche Doktoranden hätten meist Projektverträge an den Unis oder bekämen ein Stipendium. In den USA müssten sie dagegen oft Studiengebühren zahlen. Und amerikanische Professoren verdienten nur an amerikanischen Spitzenunis bedeutend mehr.

Organisiert wird die Tagung von der Initiative Gain (German Academic International Network), die 2003 von der Alexander von Humboldt-Stiftung, dem DAAD und der DFG gegründet wurde. Gain hat ein Büro in New York und bietet unter anderem eine Rückkehrberatung an.

Informationen im Internet:

www.gain-network.org

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