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Gesundheit: Liebe zu Luhmann: Ein Band zur Einführung von Walter Reese-Schäfer

Funktionssysteme. Wie das zum Beispiel geht, mit der Gesellschaft, hat ihn interessiert.

Funktionssysteme. Wie das zum Beispiel geht, mit der Gesellschaft, hat ihn interessiert. Auch das mit der Politik, dem Beobachten, der Logik, der Kunst, der Liebe. "Liebe als Passion" ist Niklas Luhmanns meistgelesenes Werk, dessen Qualität auch darin liegt, dass man, Luhmann lesend, ihm bei seinem eleganten Denken zusehen kann, seine Passion für Klarheit kapieren und seine Kühle, die glücklich machen kann, denn Luhmanns Denken ist radikal missionslos, radikal ressentimentlos. Liebe: Von der Idealisierung des Objekts in der höfischen Liebe, geht sie über zu paradoxalen Codierungsformen, um im Zeitalter der Autonomie, ein "selbstreferentieller Kommunikationszusammenhang" zu werden. Als solcher "rechtfertigt die Liebe sich selbst. Die Schönheit der Geliebten zum Beispiel ist jetzt nicht mehr notwendiger Tatbestand, auch nicht notwendige Einbildung, sie ist mehr ein Grund, sondern für die Liebenden selbst eine Folge der Liebe." (Autopoiesis.)

Luhmann lesen ist nicht einfach, und Walter Reese-Schäfer versucht in seinem Band "zur Einführung" dessen vollständig überarbeitete Auflage jetzt vorliegt, Luhmanns Begriffssysteme für neue Leser zu erklären. Das Soziale ist das Unwahrscheinliche, und es bildet sich dennoch aus: Wie geschieht das? Wie ist soziale Ordnung überhaupt möglich? Wie kommt es zu Kommunikations- und Lösungsprozessen? Auch wenn es noch besser ist, Luhmann im Original zu lesen, kann dieser Band die bei Luhmann selbstverständlich auftretenden Termini wie "doppelte Kontingenz" ganz gut erhellen, und trübt nicht die Freude an der Luhmann-Lektüre. cf

Walter Reese-Schäfer: Niklas Luhmann zur Einführung. Junius Verlag. Hamburg, 2000. 180 Seiten, 24, 80 Mark

Systeme. Funktionssysteme. Wie das zum Beispiel geht, mit der Gesellschaft, hat ihn interessiert. Auch das mit der Politik, dem Beobachten, der Logik, der Kunst, der Liebe. "Liebe als Passion" ist Niklas Luhmanns meistgelesenes Werk, dessen Qualität auch darin liegt, dass man, Luhmann lesend, ihm bei seinem eleganten Denken zusehen kann, seine Passion für Klarheit kapieren und seine Kühle, die glücklich machen kann, denn Luhmanns Denken ist radikal missionslos, radikal ressentimentlos. Liebe: Von der Idealisierung des Objekts in der höfischen Liebe, geht sie über zu paradoxalen Codierungsformen, um im Zeitalter der Autonomie, ein "selbstreferentieller Kommunikationszusammenhang" zu werden. Als solcher "rechtfertigt die Liebe sich selbst. Die Schönheit der Geliebten zum Beispiel ist jetzt nicht mehr notwendiger Tatbestand, auch nicht notwendige Einbildung, sie ist mehr ein Grund, sondern für die Liebenden selbst eine Folge der Liebe." (Autopoiesis.)

Luhmann lesen ist nicht einfach, und Walter Reese-Schäfer versucht in seinem Band "zur Einführung" dessen vollständig überarbeitete Auflage jetzt vorliegt, Luhmanns Begriffssysteme für neue Leser zu erklären. Das Soziale ist das Unwahrscheinliche, und es bildet sich dennoch aus: Wie geschieht das? Wie ist soziale Ordnung überhaupt möglich? Wie kommt es zu Kommunikations- und Lösungsprozessen? Auch wenn es noch besser ist, Luhmann im Original zu lesen, kann dieser Band die bei Luhmann selbstverständlich auftretenden Termini wie "doppelte Kontingenz" ganz gut erhellen, und trübt nicht die Freude an der Luhmann-Lektüre.

cf

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