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MITARBEITER DER WOCHE: Der Trinkerkinderarzt

NameHans-Ludwig Spohr, 67 BerufProfessor für Kinderheilkunde und ärztlicher Leiter der Beratungsstelle für alkoholgeschädigte Kinder in BerlinAlltagHans-Ludwig Spohr hat schon viele Kinder gesehen. 19 Jahre, bis 2005, leitete er die DRK-Kinderklinik Westend.

Name

Hans-Ludwig Spohr, 67

Beruf

Professor für Kinderheilkunde und ärztlicher Leiter der Beratungsstelle für alkoholgeschädigte Kinder in Berlin



Alltag

Hans-Ludwig Spohr hat schon viele Kinder gesehen. 19 Jahre, bis 2005, leitete er die DRK-Kinderklinik Westend. „Manche sahen irgendwie anders aus“, sagt er. Zu schmächtig, zu kleiner Kopf, kleine runde Augen, schmale Oberlippe. Solche Kinder sind oft hyperaktiv und aggressiv, haben Schulprobleme, sind unterentwickelt. Meist kommen verzweifelte Pflegeeltern mit ihnen zum Kinderarzt – wie bei dem 9-jährigen Jan (Foto). „Und dann stellt sich heraus, dass die leiblichen Mütter

Alkoholikerinnen waren.“ Die Kinder leiden an FASD. Das steht für „Fetal Alcohol Spectrum Disorders“ und bedeutet, dass der Fötus im Mutterleib durch Alkohol geschädigt wurde – vor allem das Gehirn. Weil die Diagnose oft schwierig ist, hat Spohr im März mit dem Evangelischen Kinderheim Sonnenhof eine FASD-Beratungsstelle gegründet – die einzige in Deutschland. Im Sonnenhof werden FASD-Kinder psychologisch getestet und betreut. In den DRK-Kliniken Westend bietet Spohr eine Spezialsprechstunde an. Wer eine Beratung oder Diagnose braucht, findet Hilfe bei der Beratungsstelle Evangelischer Verein Sonnenhof, Leitung: Gela Becker-Klinger, Neuendorfer Straße 60, Telefon: 33 50 52 73 (Di und Do), www.fasd-beratung.de. Foto: Mike Wolff/ Text: dal

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