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Gesundheit: Neues Datennetz: Zehn Gigabit pro Sekunde im Wissenschaftsnetz "G-Win" als Ziel

Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und Telekom-Vorstand Josef Brauner haben in Berlin das neue Gigabit-Datennetz der deutschen Wissenschaft (G-Win) in Betrieb genommen. Am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik in Dahlem fiel der symbolische Startschuss für das weltweit leistungsfähigste Netz, dessen Kapazität und Übertragungsgeschwindigkeit sogar das Internet 2 aus den Vereinigten Staaten übertrifft.

Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und Telekom-Vorstand Josef Brauner haben in Berlin das neue Gigabit-Datennetz der deutschen Wissenschaft (G-Win) in Betrieb genommen. Am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik in Dahlem fiel der symbolische Startschuss für das weltweit leistungsfähigste Netz, dessen Kapazität und Übertragungsgeschwindigkeit sogar das Internet 2 aus den Vereinigten Staaten übertrifft. "Damit schafft Deutschland den Sprung an die Weltspitze des Internets", sagte die Bundesforschungsministerin.

In der ersten Ausbaustufe kann das neue Datennetz 2,5 Gigabit pro Sekunde übertragen, ungefähr das Vierfache der bisherigen Kapazität. Bald soll die Rate auf zehn Gigabit pro Sekunde wachsen. Der Nutzer des neuen Netzes ist der Verein Deutsches Forschungsnetz (DFN), in dem alle Hochschulen und Forschungsinstitute im Bundesgebiet vereint sind. "Obwohl dieser Verein wesentlich weniger Nutzer als beispielsweise der Internet-Provider T-Online hat, übertragen die Wissenschaftler doppelt so viele Daten", wies die Bundesforschungsministerin auf die immense Bedeutung des Wissenschaftsnetzes hin. "Damit steht uns ein einzigartiges Forschungsfeld für neue Internetanwendungen zur Verfügung." Um das neue Gigabit-Netz voll zu entfalten, stellt das Ministerium bis 2003 rund 160 Millionen Mark bereit. Edelgard Bulmahn ließ auch durchblicken, dass sowohl das Ministerium als auch die Telekom und der DFN-Verein bereits an einem Terabit-Datennetz arbeiten, das in fünf Jahren einsatzbereit sein könnte.

Das technische Rückgrat solcher Supernetze bilden die Glasfaserkabel, die die Telekom in den zurückliegenden Monaten bundesweit verlegt hat. An den Knotenstellen schalten leisungsfähige Großrechner, so dass es künftig möglich wird, selbst aufwendigste Simulationen online im Internet laufen zu lassen. "So können wir viel schneller als bisher neue Wirkstoffe für Medikamente auswählen oder am virtuellen Patienten arbeiten", nannte Peter Deuflhard, der Chef des Konrad-Zuse-Zentrums, einige Einsatzgebiete. "Die Forschung wird sich erheblich beschleunigen." Nach Auffassung von Eike Jessen vom Vorstand des DFN-Vereins lösen sich die räumlichen Grenzen der weltweiten Forschergemeinde endgültig auf: "Forscher aus verschiedenen Städten werden künftig miteinander im Internet arbeiten, als säßen sie in einem Raum." Telekom-Vorstand Josef Brauner kündigte an, in den nächsten Jahren weltweit rund 150 000 Kilometer Glasfaserkabel zu verlegen, um die internationalen Netze vor allem in die USA und nach Fernost auszubauen.

Heiko Schwarzburger

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