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Gesundheit: Patienten als Experten

KOMMENTAR Es ist mehr als zwei Jahrzehnte her, dass der Herzspezialist Max Halhuber chronisch Kranke als „Spezialisten für ihre eigene Krankheit“ bezeichnete und sie als Partner entsprechend ernst nahm. Das war damals avantgardistisch.

KOMMENTAR

Es ist mehr als zwei Jahrzehnte her, dass der Herzspezialist Max Halhuber chronisch Kranke als „Spezialisten für ihre eigene Krankheit“ bezeichnete und sie als Partner entsprechend ernst nahm. Das war damals avantgardistisch. Inzwischen haben wir die Selbsthilfebewegung und immer mehr aufgeklärte Patienten. Wie gut informiert und überraschend kompetent nicht wenige von ihnen in Medizin und Gesundheitspolitik mitreden können, zeigt sich oft beim Treffpunkt Medizin des Tagesspiegels.

Gut, dass die Stimme des Patienten endlich hörbarer wird. Angeblich steht er ja im Mittelpunkt - aber drumherum stehen immer die anderen und reden über ihn statt mit ihm. In die Gremien zur Vorbereitung gesundheitspolitischer Entscheidungen könne man Patienten so schlecht einbeziehen, heißt es oft, weil sie immer ihre eigenen Interessen verträten. Ja, was tun denn die Ärzte/Kassen/Krankenhäuser?

Immerhin darf jetzt auch ein Patientenvertreter mitbestimmen, was im Gesundheitswesen als Erstes kritisch unter die Lupe genommen werden muss, erfuhr man gerade auf dem Weltkongress über Bewertungen in der Gesundheitsversorgung. Woanders ist man schon weiter. In der Schweiz hat das Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung als Entscheidungshilfe fürs Parlament ein „PubliForum“ eingerichtet: 30 Leute diskutieren tagelang mit Experten intensiv über ein Thema, etwa Transplantationsmedizin, schreiben einen gemeinsamen Bericht und stellen ihn den Medien vor.R. St.

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