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Gesundheit: Phytophthora infestans: Winzige Pilze lassen Eichen sterben

Die kleinsten Organismen machen oft die größten Schwierigkeiten. Ob bei Tieren oder Pflanzen: Mikroorganismen sind allgegenwärtig und häufige Erreger von Krankheiten.

Die kleinsten Organismen machen oft die größten Schwierigkeiten. Ob bei Tieren oder Pflanzen: Mikroorganismen sind allgegenwärtig und häufige Erreger von Krankheiten. Zu den verheerenden Schädlingen im Reich der Pflanzen gehört der Pilz Phytophthora infestans. Er hat schon so manche Kartoffelernte zunichte gemacht. Doch nicht viel besser sind einige seiner Schwesternarten. Sie sind die Erreger der Wurzelfäule und nisten sich vorzugsweise in die feinen Wurzelsysteme großer Bäume ein. Wie Wissenschaftler der Technischen Universität München jetzt herausfanden, gehören die Winzlinge zu den Hauptschuldigen des europäischen Eichensterbens.

An den Wurzeln von 217 gesunden und kranken Eichen fanden die Pilzexperten neben sieben bekannten auch drei neue Arten der Gattung Phytophthora. In vielen Fällen war ein direkter Zusammenhang zwischen dem Pilzbefall an den Wurzeln und Schäden in den Baumkronen zu erkennen. Besonders anfällig scheinen Stil- und Traubeneichen für Unterarten von Phytophthora quercina zu sein.

Der Pilz, ist der Eichenspezialist unter den Phytophthora-Arten und infiziert die Bäume oft schon in jungem Alter. "Eine Infektion kann latent bereits zehn Jahre oder mehr vorhanden sein, bis es zum Ausbruch der Wurzelfäule kommt", so die Münchener Forstwissenschaftler. Offenbar wartet der Pilz nur auf die passende Gelegenheit - und die bietet sich immer dann, wenn die Bäume zusätzlich durch Trockenheit, Frost oder Staunässe gestresst sind. Besonders alte Eichen können dann dem Druck konkurrierender Bäume nicht Stand halten.

jth

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