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Gesundheit: Rätsel um Supernova gelöst

Im Februar 1987 leuchtete in der Großen Magellanschen Wolke eine Supernova auf, ein explodierter Stern. Bis heute rätseln die Astronomen, was für ein Stern damals eigentlich explodiert ist und wie dieses genau verlaufen ist.

Von Rainer Kayser, dpa

Im Februar 1987 leuchtete in der Großen Magellanschen Wolke eine Supernova auf, ein explodierter Stern. Bis heute rätseln die Astronomen, was für ein Stern damals eigentlich explodiert ist und wie dieses genau verlaufen ist. Jetzt ist es zwei Forschern der britischen Universität von Oxford gelungen, mit einer Computersimulation die beobachteten Strukturen der Supernova zu erklären.

Demnach sind bereits 20 000 Jahre vor der Explosion zwei Sterne miteinander zusammengestoßen. Zudem gab es nicht eine, sondern zwei Explosionen, wie Thomas Morris und Philipp Podsiadlowski jetzt im Fachblatt „Science“ (Band 315, Seite 1103) berichten.

„Die Supernova 1987A war hochgradig ungewöhnlich“, schreiben die Autoren. So erwarten die Astronomen als Vorgängerstern einer Supernova einen roten Riesenstern – doch 1987A war vor der Explosion ein blauer Riese. Dieser enthielt in seinen Außenschichten zu viel Helium, was auf eine ungewöhnliche Durchmischung der Sternmaterie hindeutet. Und schließlich war die Supernova von einer komplexen Struktur umgeben, drei einander überlagerten Gasringen.

Seit langem kursiert unter den Astronomen der Verdacht, der Supernova könnte die Verschmelzung von zwei massereichen Sternen vorangegangen sein. Damit ließen sich prinzipiell die ungewöhnliche Farbe des Sterns und der hohe Heliumanteil erklären. „Doch bisher gab es keinen schlüssigen Beweis dafür, dass eine solche Verschmelzung tatsächlich stattgefunden hat“, so die Autoren.

Diesen Beweis liefern die beiden Forscher nun, denn ihre Simulation kann auch die drei Gasringe um die Supernova erklären. Eine Analyse des Verschmelzungsvorgangs zeigte, dass es zwei Explosionen gegeben haben muss. Die erste Explosion erzeugte eine einem Stundenglas ähnelnde Struktur aus ausgeworfener Materie. Von der Erde aus betrachtet, erscheint diese Struktur in Form zweier gegen die Supernova verschobener Ringe. Eine zweite Explosion schließlich führte zur Bildung des kleineren, inneren Ringes um die Supernova. Das Modell der Forscher ermöglicht auch eine Reihe von Vorhersagen – etwa über die Masse und die chemische Zusammensetzung der Ringe.

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