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Gesundheit: Satelliten-Duo beobachtet Wasserströme

In Sibirien transportieren riesige Flusssysteme das Wasser von Asien zum arktischen Ozean. Während der Schneeschmelze im Frühjahr gibt es dort jede Menge Wasser.

In Sibirien transportieren riesige Flusssysteme das Wasser von Asien zum arktischen Ozean. Während der Schneeschmelze im Frühjahr gibt es dort jede Menge Wasser. Im Winter herrscht frostige Trockenheit. Das Ausmaß solcher Schwankungen des Wasserbudgets auf den einzelnen Kontinenten haben jetzt Forscher vom Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam erstmals festgestellt.

Aber nicht nur in Sibirien, sondern auch in tropischen Flussgebieten wie dem Amazonas in Brasilien haben die Wissenschaftler große saisonale Schwankungen gemessen. Das SatellitenDuo „Grace“ beobachtet den globalen Wasserhaushalt vom Weltraum aus. Über die Beziehung zwischen Erdanziehungskraft und Wassermassen berechneten die Potsdamer Forscher, in welchen Landstrichen der Erde sich der Wasserhaushalt besonders stark mit den Jahreszeiten verändert. Bisher gab es noch kein derart genaues Modell für den Wasserhaushalt der Erde.

Seit zwei Jahren umkreisen die beiden Satelliten die Erde. In einer Höhe von 400 Kilometern fliegen sie hintereinander her. Die Erdanziehung ist nicht überall gleich und hängt von der Masse ab: Je mehr Wasser ein Kontinent speichert, desto höher ist seine Masse und somit seine Anziehung.

Fliegt ein Satellit über einen Kontinent mit mehr Wasser, wird dieser stärker angezogen. Daraufhin verändert er seine Höhe und den Abstand zum Zwillingssatelliten. Die beiden können ihre Entfernung voneinander bis auf einen Tausendstelmillimeter genau messen. Eine Veränderung weist darauf hin, dass sich an dieser Stelle der Erde mehr oder weniger Wassermassen befinden.

Christoph Reigber und seine Kollegen vom Potsdamer Geoforschungszentrum wollen ihre beiden Satelliten auch dafür nutzen, die Eismassen der Pole zu beobachten. Sie wollen feststellen, ob das Eis in der Antarktis zu- oder abnimmt. Ozeanströme und Wasserbewegungen in den Meeren lassen sich mit dieser Methode ebenfalls messen. Dies könnte die heutigen Klimamodelle erheblich verbessern. stz

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