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Gesundheit: Schule muss fürsorglicher mit Kindern umgehen Erziehungswissenschaftler appellieren an die Kultusminister, nach den Morden von Erfurt Demokratieerziehung zu stärken

Nach den Morden von Erfurt müssen Demokratieerziehung und Gewaltprävention an den Schulen gestärkt werden – mit diesem Appell haben sich die bekannten Erziehungswissenschaftler Peter Fauser und Wolfgang Edelstein an die Kultusminister der Länder gewandt. Das Treffen der Ministerrunde an diesem Donnerstag und Freitag auf der Wartburg bei Eisenach dürfe nicht verstreichen, ohne dass zusätzliche Maßnahmen beschlossen würden.

Nach den Morden von Erfurt müssen Demokratieerziehung und Gewaltprävention an den Schulen gestärkt werden – mit diesem Appell haben sich die bekannten Erziehungswissenschaftler Peter Fauser und Wolfgang Edelstein an die Kultusminister der Länder gewandt. Das Treffen der Ministerrunde an diesem Donnerstag und Freitag auf der Wartburg bei Eisenach dürfe nicht verstreichen, ohne dass zusätzliche Maßnahmen beschlossen würden.

„Fälle, wie der des Todesschützen von Erfurt lassen sich, so heißt es, nie verhindern, weil es sich um einen individuellen Durchbruch handelt. Doch individuell sind alle Fälle, auch die, die gehäuft auftreten. Sie stellen immer das Ergebnis einer Wechselwirkung struktureller Bedingungen und individueller Dispositionen, Schwächen, Verletzlichkeiten dar“, heißt es in einem Offenen Brief der Wissenschaftler an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Thüringens Wissenschaftsministerin Dagmar Schipanski (CDU).

Pisa habe zwar die Leistungsdefizite deutscher Schüler deutlich gemacht. Doch das soziale Klima einer Schule, Anerkennung und Verständnis würden in der Untersuchung kaum thematisiert. Nur Anerkennung und Verständnis könnten aber verhindern, dass Schwächere gedemütigt werden. Das Schulklima wirke oft in die andere Richtung: Klagen über ungerechte Lehrer und die Noten, die sie geben, deuteten auf ein verbreitetes Problem. Wer sich ungerecht behandelt fühle, neige aber eher zur Gewalt. Überdies sei den Lehrern vielfach nicht bewusst, dass Fürsorge zu ihren Aufgaben gehöre.

Damit das besser wird, sollen Lehrer künftig in ihrer Ausbildung stärker Psychologie und Krisenprävention lernen, fordern Edelstein und Fauser. An den Schulen sollten Konfliktlotsen-Trainings und Konfliktbearbeitung stärker gepflegt werden. Das Modellprojekt „Demokratie lernen und Leben“ der Bund-Länder-Kommission biete dazu gute Ansatzpunkte, sei aber für eine weite Verbreitung mit zu wenig Geld ausgestattet. rt

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