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Gesundheit: Semesterticket: Den Studententarif gibt es frühestens im nächsten Sommer

Ein Semesterticket für Berlin und Brandenburg kann nicht mehr zum kommenden Wintersemester eingeführt werden. Das bestätigte Florian Böhm von der studentischen Verhandlungsgruppe "Semtix" auf einer Informationsverantaltung an der Freien Universität Berlin.

Ein Semesterticket für Berlin und Brandenburg kann nicht mehr zum kommenden Wintersemester eingeführt werden. Das bestätigte Florian Böhm von der studentischen Verhandlungsgruppe "Semtix" auf einer Informationsverantaltung an der Freien Universität Berlin. "Vor dem nächsten Sommersemester wird es nichts", sagte er. Die Schuld für die nochmalige Verzögerung gab Böhm den Verkehrsbetrieben. Die Verhandlungen dauern mittlerweile acht Jahre.

Vor einigen Wochen war Bewegung in die Gespräche bekommen, nachdem die BVG einen Fahrschein zum Preis von 215 Mark für die Tarifbereiche ABC angeboten und eine kostenlose Fahrradmitnahme in Aussicht gestellt hatte. Auch der Senat, der die Einführung eines Semestertickets im Koalitionsvertrag festgeschrieben hat, machte sich für eine schnelle Einführung stark. Doch inzwischen haben sich die Verhandlungspartner wieder in Detailfragen verstrickt. Böhm beharrt weiter auf den Forderungen der "Semtix"-Gruppe: Gültigkeit des 215-Mark-Tickets für ganz Berlin und Brandenburg, kostenlose Mitnahme von Kindern sowie die Festschreibung einer finanziellen Nachkalkulation. "Nur wenn die Attraktivität stimmt, werden wir das Angebot zur Abstimmung stellen", sagte Böhm. Eine Urabstimmung an den Berliner Universitäten ist Voraussetzung für die Einführung des Fahrscheins für alle Studenten. Der Preis wird dann als Zwangsbeitrag bei der Immatrikulation erhoben.

"Das Angebot ist attraktiv", meinte Georg Müller von der Berliner Verkehrsverwaltung. Studenten könnten beim derzeitigen Verhandlungsstand für 35 Mark mit Bus und Bahn durch Berlin fahren, Schüler müssten dagegen 98 Mark berappen. Auch die anwesenden Zuhörer mahnten, nicht allzu viele Bedingungen zu stellen. "Wenn sich auch im nächsten Semester nichts tut, werden wir auf eine Urabstimmung dringen", sagte Alexander Hoffmann vom Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), der die Anhörung organisiert hatte. Nach Ansicht von Hoffmann ist bei den studentischen Verhandlern der Wille zur Einigung gewachsen. Um die Gespräche in Schwung zu bringen, forderte Böhm die BVG auf, einen eigenen Vertragsentwurf vorzulegen. Vertreter der Verkehrsbetriebe waren auf der Veranstaltung nicht erschienen.

Für die Einführung eines Semestertickets im Sommersemester 2001 wird die Zeit allerdings ebenfalls knapp. "Bis Ende August muss es eine Einigung geben", sagte Annette Heppel vom Studentischen Wahlvorstand der FU dem Tagesspiegel. Im November würden die Zahlungsvordrucke mit den Immatrikulationsgebühren für das Sommersemester verschickt. Um dabei den Preis für ein Semesterticket zu berücksichtigen, müssten spätestens in den letzten beiden Oktoberwochen Urabstimmungen durchgeführt werden. Deren Vorbereitung würde wiederum einen Monat in Anspruch nehmen. "Ohne eine Einigung in diesem Sommer wird es im nächsten Sommer keinen Fahrschein geben", resümiert Heppel.

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