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Gesundheit: SPD-Experte: Vorfinanzierung der Studienkredite unmöglich

Einen Monat vor der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Zulässigkeit von Studiengebühren streiten Befürworter und Gegner weiter über den Sinn solcher Abgaben. Während die Hochschulen über Art und Höhe der Gebühren autonom entscheiden wollen, warnte das Deutsche Studentenwerk (DSW) am Montag vor einem „Flickenteppich“ unterschiedlicher Regelungen in Deutschland.

Einen Monat vor der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Zulässigkeit von Studiengebühren streiten Befürworter und Gegner weiter über den Sinn solcher Abgaben. Während die Hochschulen über Art und Höhe der Gebühren autonom entscheiden wollen, warnte das Deutsche Studentenwerk (DSW) am Montag vor einem „Flickenteppich“ unterschiedlicher Regelungen in Deutschland.

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt mahnte: „Die SPD muss eine Antwort darauf geben, wie sie die hohe Zahl von Studienabbrechern von bis zu 30 Prozent und die langen Studienzeiten in den Griff kriegen will“. Ohne die Einführung von Studiengebühren sei das kaum möglich.

Hundt warb noch einmal für das Studienfinanzierungsmodell der Bundesvereinigung (BDA). Das Modell sieht vor, dass Studenten eine Gebühr von maximal 500 Euro pro Semester sowie maximal 50 Euro pro angemeldetem „Credit Point“ zahlen. Das Geld soll ausschließlich den Universitäten zugute kommen, sagte Hundt. Um das Studium zu finanzieren, sollte jeder Student ein Budget in Höhe von 15 000 Euro vom Staat bekommen, das er nicht zurückzahlen muss.

Dieses Ausbildungsbudget solle finanziert werden, indem Kindergeld, Ausbildungsfreibeträge und BAföG gestrichen werden. Ein zusätzliches staatlich finanziertes Darlehen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Höhe von maximal 35 000 Euro müsste nach dem Studium zurückgezahlt werden.

Die SPD lehnt das Modell ab. Eine „Akademikerverschuldung“ wie in den USA komme für ihn nicht in Frage, sagte SPD-Bildungsexperte Jörg Tauss und gab zu bedenken, dass den Absolventen damit die berufliche Selbstständigkeit verbaut wäre. Zudem würde die Vorfinanzierung eines Stipendien- oder Kreditsystems zwei bis drei Milliarden Euro kosten. Dieses Geld sei „im Moment nicht da“ und müsste daher wieder den Hochschulen entzogen werden.

Die Universitäten sprachen sich unterdessen gegen eine zentrale Regelung aus. Die Gebühren müssten Gegenstand der Profilentscheidung der Hochschule sein, um den Qualitätswettbewerb anzuregen, sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Peter Gaehtgens. Der Generalsekretär vom Deutschen Studentenwerk, Achim Meyer auf der Heyde, warnte hingegen, wenn die Gebührenkompetenz den Hochschulen überlassen würde, bestünde die Gefahr, dass sich die Universitäten über die Höhe der Gebühren ihre Studenten aussuchen.

Stephanie Stallmann (ddp)

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