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Gesundheit: Stammzellen als Hoffnungsträger: Die Forschung mit Embryonen

1981 wurden erstmals embryonale Stammzellen der Maus gezüchtet. Seitdem manipulieren Forscher deren Gene und pflanzen sie in Mäuseembryos zurück.

1981 wurden erstmals embryonale Stammzellen der Maus gezüchtet. Seitdem manipulieren Forscher deren Gene und pflanzen sie in Mäuseembryos zurück. So sind unzählige Labortiervarianten entstanden, die der Medizin als Modellorganismen dienen. Die Zähmung der Stammzellen menschlicher Embryos war schwieriger. Erst im Herbst 1998 meldeten zwei US-Amerikaner den Erfolg: James Thomson von der University of Wisconsin isolierte und kultivierte Zellen aus dem Inneren von Blastozyten, einige Tage alten Embryos. John Gearhart von der Johns Hopkins University erreichte das Ziel auf anderem Weg: Er entnahm abgetriebenen Föten die Vorläufer der Geschlechtszellen und brachte sie dazu, sich zu embryonalen Stammzellen zurückzuentwickeln. Medizin-Ethiker empörten sich. Die meisten von ihnen lehnen die Forschung mit menschlichen Embryos ab, die in fast allen Ländern, inklusive Deutschland, verboten ist. In den USA darf sie nicht mit öffentlichen Geldern finanziert werden. Derzeit züchten Zellbiologen menschliche embryonale Stammzellen vor allem in Großbritannien und - von Biotech-Firmen finanziert - in den USA. In Schweden sind die Versuche seit kurzem erlaubt. Wegen des großen medizinischen Potenzials der Zellen fordern etliche Fachleute aber eine Lockerung des Verbots. Oft wird jedoch übersehen, dass einige viel versprechende Resultate der Vergangenheit gar nicht mit embryonalen, sondern mit organischen Stammzellen erzielt wurden.

Peter Spork

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