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Gesundheit: Tiefsee-Mikrobe verträgt 130 Grad Hitze

Eine Mikrobe, die am Grund des Pazifiks zu Hause ist, vermehrt sich noch bei Temperaturen von 121 Grad Celsius. Der kleine Organismus hält sogar Temperaturen von 130 Grad Celsius mehrere Stunden lang aus – so viel wie kein anderes bekanntes Lebewesen.

Eine Mikrobe, die am Grund des Pazifiks zu Hause ist, vermehrt sich noch bei Temperaturen von 121 Grad Celsius. Der kleine Organismus hält sogar Temperaturen von 130 Grad Celsius mehrere Stunden lang aus – so viel wie kein anderes bekanntes Lebewesen. Bei derart hohen Temperaturen werden medizinische Instrumente keimfrei gemacht. Bislang kannten Forscher kein Bakterium, das eine solche Prozedur überstehen könnte.

Kazem Kashefi und Derek R. Lovley von der Universität von Massachusetts in Amherst haben das Archaebakterium aus einem „Schwarzen Raucher“ im pazifischen Ozean hervorgeholt. In der Umgebung dieser heißen, mineralhaltigen Unterwasserquelle am Juande-Fuca-Rücken war der Wasserdruck so hoch, dass die Flüssigkeit nicht siedete.

Wie die Forscher im Wissenschaftsmagazin „Science“ (Bd. 301, S. 934) berichten, liebt der Mikroorganismus Eisen: Er bezieht seine Lebensenergie aus der chemischen Umsetzung von Eisenoxid. Der Fund ist nach Ansicht der Forscher ein weiterer Hinweis darauf, dass Lebewesen unter extremen Bedingungen tief im Innern der Erde oder auf anderen Planeten existieren könnten. Mikroben, die bei Temperaturen von über 100 Grad gedeihen, sind noch nicht lange bekannt. Der bisherige Rekordhalter, Pyrolobus fumarii, vertrug maximal 113 Grad Celsius. tdp

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