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Gesundheit: Trojanische Pferde

Die Entdeckung der Fullerene geht auf Experimente im Jahre 1985 an der Rice-Universität im texanischen Houston zurück. Astrophysiker hatten im interstellaren Staub Kohlenstoffverbindungen gefunden.

Die Entdeckung der Fullerene geht auf Experimente im Jahre 1985 an der Rice-Universität im texanischen Houston zurück. Astrophysiker hatten im interstellaren Staub Kohlenstoffverbindungen gefunden. Die 1996 mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Forscher Harold Kroto, Richard Smalley und Robert Curl simulierten die Strahlung im All durch eine Laserkanone, die sie auf Graphit feuern ließen. Das Bombardement löste Flocken aus der Oberfläche. Die Untersuchung im Massenspektrometer zeigte, dass sich Kugelmoleküle gebildet hatten, die ausschließlich aus Kohlenstoffatomen bestanden.

Die stabilste Form bestand aus genau 60 Atomen. Damit hatte man neben weichem, metallisch glänzendem Graphit und extrem hartem Diamant eine dritte stabile Form des Kohlenstoffs gefunden. Zu der neuen Modifikation gehören auch Moleküle, die 50, 70, 78 oder 84 Kohlenstoffatome enthalten. Es handelt sich um Polyeder, die aus zwölf Fünf- und einer unterschiedlichen Anzahl von Sechsecken aufgebaut sind.

Interessante Perspektiven bietet das Einschleusen von Fremdsubstanzen in den Innenraum oder Ankoppeln an die Außenfläche. Der Kohlenstoff-Käfig könnte Katalysatoren oder Wirkstoffe aufnehmen. Als „trojanische Pferde“ würden diese Gebilde an den Reaktionsort gelangen, um ihren Inhalt zu entlassen. Auch als Schmierstoffe, Raketentreibstoff, Speichermedium für Gase oder Bestandteil von Solarzellen sowie Flachbildschirmen werden die Fullerene gesehen. pja

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