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Gesundheit: Uni-Chefs wollen mehr Transparenz

Neue Kritik am Verfahren im Elitewettbewerb

Die Universitäten in der Hochschulrektorenkonferenz wünschen, dass das Verfahren im Elitewettbewerb verbessert wird. Der nichtöffentliche „Zehn-Punkte-Katalog“, der dem Tagesspiegel vorliegt, richtet sich an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und an den Wissenschaftsrat. Darin schreiben die Uni-Rektoren, sie sähen es „als zentral“ an, dass die Auswahlkriterien „durchgehend konsistent, transparent und klar formuliert sind“. Und weiter: „Es sollte möglich sein, die Auswahlkriterien nachzuvollziehen und einzelne Entscheidungen den verschiedenen Begutachtungsstufen zuzuordnen.“ Das Papier vom 8. Dezember ist aus einem Treffen der Uni-Präsidenten in Gießen hervorgegangen.

Die Uni-Rektoren üben auch Kritik am Ausschluss der Politiker in der ersten Runde des Wettbewerbs im Oktober. So „begrüßt“ die Mitgliedergruppe Universitäten in der HRK zwar „das wissenschaftsgeleitete Auswahlverfahren“, „mahnt jedoch zugleich den offenen Dialog mit der Politik an“. So sollten strittige Anträge „in allen Entscheidungsgremien ausführlich diskutiert werden“.

Das bedeutet, dass die Uni-Rektoren die Beteiligung der Politiker an der Schlussauswahl im Bewilligungsausschuss fordern. Damit weichen sie von einem Entschluss des HRK-Plenums vom 15. November ab, in dem die Beteiligung der Politik abgelehnt wird. Darin heißt es, „die Auswahl in allen Stufen der Exzellenzinitiative muss auch weiterhin durch die Wisenschaft erfolgen. Eine staatliche Einflussnahme, die über die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für international wettbewerbsfähige Hochschulen hinausginge, würde das Ziel der Exzellenzinitiative gefährden.“ DFG und Wissenschaftsrat hatten den Politikern in der ersten Runde des Wettbewerbs entgegen der Verabredung jede Mitsprache über strittige Fälle im Bewilligungsausschuss des mehrstufigen Verfahrens verwehrt. Darüber war es zum Eklat gekommen.

Weiter fordern die Uni-Präsidenten, bei der Begutachtung der Konzepte in der dritten Förderlinie, also des eigentlichen Elitestatus, müsse bei der Zusammensetzung der Gutachtergruppen auf eine angemessene Beteiligung von Mitgliedern von Hochschulleitungen geachtet werden. Auch dürfe sich das Design des Wettbewerbs nicht zu stark an der natur- und lebenswissenschaftlichen Forschung orientieren. Ferner sollten Kooperationen wissenschaftlicher Einrichtungen bundesweit auch dann möglich sein, wenn diese Einrichtungen in größerer geografischer Entfernung von einander angesiedelt sind. Die internationale Vernetzung dürfe nicht „auf Kooperationen mit einer kleinen Gruppe angloamerikanischer Spitzeninstitutionen verengt werden“, heißt es in dem Papier.

Für Anträge, die in der Exzellenzinitiative zwar als prinzipiell förderungswürdig eingestuft wurden, aber in der Endauswahl nicht zum Zuge kamen, wünschen sich die Präsidenten der Universitäten die Chance, an einem vereinfachten DFG-Verfahren teilnehmen zu können: „Damit würde auch dem hohen Aufwand und dem Engagement zur Antragsstellung Rechnung getragen werden.“

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