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Gesundheit: Unwissenheit oder Gleichgültigkeit - Altbatterien landen immer noch oft im Müll

Seit einem Jahr dürfen Batterien nicht mehr in den Hausmüll geworfen werden, doch nur wenige Verbraucher kennen das Verbot und halten sich daran. Am 1.

Seit einem Jahr dürfen Batterien nicht mehr in den Hausmüll geworfen werden, doch nur wenige Verbraucher kennen das Verbot und halten sich daran. Am 1. Oktober 1998 trat die zweite Stufe der sogenannten Batterieverordnung in Kraft, wonach Batterien und Akkus zur Entsorgung in Geschäften oder an öffentlichen Sammelstellen zurückgegeben werden müssen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat jetzt eine erste Bilanz gezogen, und die fällt düster aus: Der Handel informiere seine Kunden nicht wie vorgeschrieben über die Rückgabepflicht, monieren die Verbraucherschützer. Nur wenigen Menschen seien die Abgabemöglichkeiten in Geschäften und bei kommunalen Sammelstellen überhaupt bekannt. Auch beim Umweltbundesamt heißt es, die Rückgabe sei noch ungenügend. Eine Pfandpflicht wird es dennoch vorerst nicht geben.

Die Verbrauchzentrale stellte bei Stichproben fest, dass zwar fast alle Geschäfte Batterien zurücknehmen, aber bei einem Drittel der Geschäfte der Kunde erst nach Abgabemöglichkeiten fragen muss. Nur fünf Prozent informierten den Verbraucherschützern zufolge korrekt über die Vorgaben des Gesetzgebers. Bei der Befragung von 140 Verbrauchern wußte zudem nur die Hälfte, wo sie Batterien zurückgeben soll.

Bei dem von der Elektrobranche geschaffenen Gemeinsamen Rücknahmesystems Batterien (GRS) ist dieser Mangel ebenfalls bekannt, auch wenn sich Sprecher Andreas Redmann um Optimismus bemüht: "Wir möchten jeden motivieren, die Sammelbehälter offen zu platzieren."

Doch selbst bei ordnungsgemäßer Rückgabe lässt sich ein Recycling-Problem offenbar noch nicht lösen: Von den zurückkommenden Batterien werden bisher nur 20 Prozent wiederverwertet, 80 Prozent landen in Deponien. Als Ursache gilt das Quecksilber in alten Batterien, dessen Wiederverwertung unverhältnismäßig teuer ist. Doch das ändert sich: Vom nächsten Jahr an ist Quecksilber nur noch in äußerst geringen Mengen erlaubt. Dieser Grenzwert komme praktisch einem Verbot gleich, heißt es im Umweltministerium.

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