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Gesundheit: Vordiplom und Abi auf einen Streich

Für jugendliche Überflieger ist Schule allein zu langweilig. Glücklich sind jene, die an ein, zwei Tagen pro Woche statt in die Schule an die Uni gehen können, um dort vor allem im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich Leistungsscheine zu erwerben.

Für jugendliche Überflieger ist Schule allein zu langweilig. Glücklich sind jene, die an ein, zwei Tagen pro Woche statt in die Schule an die Uni gehen können, um dort vor allem im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich Leistungsscheine zu erwerben. Sie machen mit dem Abitur gleich das Vordiplom.

Das „Frühstudium“, meist für Oberstufenschüler, aber auch schon für Dreizehnjährige, ist vor allem im äußersten Westen Deutschlands, in Aachen, Bonn, Köln und anderen Uni-Standorten in Nordrhein-Westfalen möglich, unter dem Titel „Juniorstudium“ auch im Saarland. In Berlin können Schüler an der Freien Universität Seminare belegen, Humboldt- und Technische Universität arbeiten an entsprechenden Programmen. In Ostdeutschland sind Jena und Dresden offen für Hochbegabte. Mit dem Programm „Schüler-Unis“ will die Deutsche-Telekom-Stiftung jetzt bundesweit Frühstarter-Programme fördern. Die Stiftung stellt 260 000 Euro für die Betreuung durch Tutoren, für Fahrtkosten und Informationsmaterial zur Verfügung.

Nach schulpsychologischen Untersuchungen sind mindestens drei und höchstens sechs Prozent der Gymnasiasten, für das Studium reif. Aber die wenigsten finden auch den Weg zur Uni. In Köln gibt es achtzig Gymnasien mit rund 80 000 Schülern. Von geschätzten 2400 Überfliegern hätten sich im laufenden Semester nur etwa 100 zum Frühstudium angemeldet, sagt der Kölner Schuldirektor Rolf Theil. Verantwortlich dafür seien die Schulen. Sie müssten große Talente, die oft in gelangweilten Leistungsverweigerern schlummern, besser erkennen und den Kontakt zur Universität herstellen.

Vorbildlich sind Hannover und Ulm: Dort finden Lehrveranstaltungen, die für Schüler offen sind, grundsätzlich nur nachmittags statt. Kaiserslautern bietet ein Grundstudium in Mathe und Physik übers Internet, für hundert Euro Studiengebühren pro Semester. Vorgeschaltet ist eine Aufnahmeprüfung für Bewerber aus ganz Deutschland - eine Chance auch für Hochbegabte aus unterversorgten Gegenden mit müdem Schulklima.

Informationen im Internet:

www.telekom-stiftung.de

Hermann Horstkotte

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