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Gesundheit: Warme Ozeane, verödetes Land

Warum die Sahelzone austrocknet

Seit knapp 40 Jahren ist es in der Sahelzone Westafrikas, zwischen der Sahara und der Küste von Guinea, besonders trocken. Alessandra Giannini von der Abteilung für Ozeanografie des Nationalen Zentrums für Atmosphärenforschung in Boulder (Colorado) und ihre Kollegen stellten nun fest, dass die Ursache in einer komplizierten Wechselwirkung zwischen den tropischen Bereichen der Ozeane und der Veränderung der Biosphäre auf den Landmassen liegt. Die Arbeit wurde jetzt im aktuellen Heft der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.

Die Sahelzone ist ein klimatisch besonders empfindliches Gebiet, betonen die Forscher. Anhand von Messreihen aus den Jahren zwischen 1930 und 2000 beobachteten sie, dass sich die Zirkulation des Monsuns über Afrika umso deutlicher abschwächt, je wärmer die oberflächennahen Wassermassen der Ozeane werden – was in Schwankungen geschieht, die Jahrzehnte dauern können.

Besonderen Einfluss auf das Wettergeschehen hat die innertropische Konvergenzzone – jener Bereich, wo sich die Luftmassen vom Kontinent und die vom Meer her treffen. Dort entstehen die Tiefdruckgebiete, die über Land den ersehnten Regen bringen. Die Lage der Konvergenzzone ist ohnehin nicht fest, sie bewegt sich mit den Jahreszeiten. Mit der Meereserwärmung verlagert sie sich jedoch so weit, dass der Monsun die Sahelzone nicht mehr erreicht. Ist es an Land aber dauerhaft zu trocken, leidet die ohnehin zu stark genutzte Vegetation noch mehr. Es verdunstet weniger Wasser vom Erdboden, dafür wird mehr Staub aufgewirbelt, was wiederum die Bildung von Regen verringert: Zu viele Partikel in der Atmosphäre behindern in den Wolken das Wachstum von Tropfen. gih

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