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Gesundheit: Warum ist es am Südpol kälter als am Nordpol?

Vor etwa 200 Millionen Jahren sprengten die Kontinente auseinander und verteilten sich weit über den Globus, wobei sich die nördliche Hemisphäre üppiger eindeckte als die südliche. Dennoch konnte der Südpol ein stattliches Stück Land an sich binden.

Vor etwa 200 Millionen Jahren sprengten die Kontinente auseinander und verteilten sich weit über den Globus, wobei sich die nördliche Hemisphäre üppiger eindeckte als die südliche. Dennoch konnte der Südpol ein stattliches Stück Land an sich binden. Der Nordpol dagegen ging leer aus.

Die seltsame Wanderbewegung der Erdplatten hat dazu geführt, dass die Antarktis heute ein Kontinent ist, der von Ozeanen umschlossen ist, die Arktis hingegen ein Meer, das von Land umgeben ist. In weiten Teilen der Antarktis liegt die Oberfläche der Gletscher mehr als 3000 Meter hoch über dem Meeresspiegel, während das Eis, das den arktischen Ozean bedeckt, nur einige Meter dick ist.

Bereits dieser Höhenunterschied sorgt für große Temperaturunterschiede. Am Südpol herrschen im Wintermonat August durchschnittlich minus 60 Grad Celsius und selbst im Sommer frostige minus 30 Grad. Am Nordpol ist es lediglich im Winter bei minus 30 Grad klirrend kalt, im Sommer zeigt das Thermometer hin und wieder sogar Temperaturen über dem Gefrierpunkt an. Dann beginnt das Eis zu schmelzen, es bilden sich Risse und Pfützen.

Die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse resultieren auch daraus, dass Ozeane auf eine veränderte Sonneneinstrahlung anders reagieren als Kontinente. Wasser erwärmt sich langsamer, speichert die Wärme aber länger. „Bei uns an der Küste ist es daher im Sommer kühler und im Winter wärmer als in Berlin“, sagt Ulrike Wacker, Leiterin der Sektion Polarmeteorologie am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. „Das Wasser hat eine ausgleichende Wirkung.“

In die Arktis dringen zudem warme Meeresströmungen wie der Golfstrom ein. Der im Eismeer gelegene Nordpol ist daher nicht der kälteste Punkt der Nordpolarregion. In Sibirien oder im nördlichen Kanada kann es im Winter noch kälter werden, in Zentralgrönland in mehr als 2000 Metern Höhe ist der Sommer mit etwa minus 15 Grad durchweg eisig. Auch der Südpol ist nicht der kälteste Ort der Erde. An der Wostok-Station in der Ost-Antarktis auf 3400 Metern Höhe zum Beispiel werden im August mit fast minus 70 Grad noch tiefere Temperaturen gemessen.

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