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Gesundheit: Warum laufen Wellen parallel zum Strand?

Einsame Inseln haben eine magische Anziehungskraft: Aus allen Meeresrichtungen rollen die Wellen auf sie zu. Man kann sein Badehandtuch am Nordstrand oder am Südstrand, am Ost- oder Weststrand ausbreiten, überall laufen die Wellen meist in strenger Formation fast parallel zur Küstenlinie ein.

Einsame Inseln haben eine magische Anziehungskraft: Aus allen Meeresrichtungen rollen die Wellen auf sie zu. Man kann sein Badehandtuch am Nordstrand oder am Südstrand, am Ost- oder Weststrand ausbreiten, überall laufen die Wellen meist in strenger Formation fast parallel zur Küstenlinie ein.

Auf hoher See verhält sich das Wasser ganz anders. Dort gibt der Wind den Ton an. Er bestimmt die Laufrichtung der Wellen, streicht über die Meeresoberfläche, die sich unter seiner Einwirkung hebt und senkt. Allerdings bläst der Wind mal aus dieser, mal aus jener Richtung – und sicherlich nicht von allen Seiten geradewegs auf den Strand zu.

In Küstennähe wird die Bewegung der Wellen jedoch in der Regel nicht vom Wind bestimmt, sondern vom Profil des Meeresbodens. Sobald eine schräg zum Strand einlaufende Welle ins flache Gewässer kommt, berührt sie den Meeresboden und wird gebremst, und zwar am stärksten auf ihrer landnahen Seite.

Nun passiert das, was man erlebt, wenn man bei einer Schlittenpartie einen Fuß, sagen wir den rechten, bremsend auf den Boden setzt: Der Schlitten dreht sich nach rechts.„Auch die Welle dreht sich“, sagt Joachim Grüne, wissenschaftlicher Leiter des Forschungszentrums Küste der Universitäten Hannover und Braunschweig. Der zunächst weniger stark gebremste, weiter entfernte Teil der Welle holt dabei auf, bis ein langer Wellenzug parallel zu den Tiefenlinien des Meeresbodens an die Küste brandet. Und das heißt meist: parallel zum Strand. „Die Welle ist ein Spiegel des Untergrunds“, sagt der Forscher. Sie bricht vor Erreichen des Ufers, im flachen Wasser, wo ihr unterer Teil auf Grund läuft und nicht weiter kommt, während das Wasser an der Oberfläche noch immer dem Strand entgegentreibt. Sie überschlägt sich wie ein Radfahrer, der die Vorderradbremsen plötzlich anzieht und einen Satz über den Lenker macht.

Je nach Verlauf des Meeresbodens, brechen Wellen auf unterschiedliche Weise. Steigt die Küste ganz flach an, nimmt die Energie der Welle stetig ab, sie trudelt langsam aus. Bei stärkerer Neigung wird sie immer kürzer und steigt steiler auf, bis es zu Sturzbrechern kommt, die die Wellenreiter so lieben.

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