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Gesundheit: „Wechseljahre sind keine Hormonmangelkrankheit“

Die Hormontherapie in den Wechseljahren ist ins Gerede gekommen. Jetzt hat die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft reagiert und neue Empfehlungen vorgestellt.

Die Hormontherapie in den Wechseljahren ist ins Gerede gekommen. Jetzt hat die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft reagiert und neue Empfehlungen vorgestellt. Ärzte und Frauen brauchten jetzt „angesichts der kontroversen und vom jeweiligen Eigeninteresse bestimmten Interpretationen der vorliegenden Studienergebnisse“ unabhängige Informationen, sagte der Vorsitzende der Kommission, Bruno MüllerOerlinghausen. Die Empfehlungen, die mit den einschlägigen wissenschaftlichen Fachgesellschaften abgestimmt wurden, wenden sich grundsätzlich gegen die Tendenz, eine natürliche Lebensphase in eine „Hormonmangelkrankheit“ umzudeuten.

Statt von „Hormonersatztherapie“ ist deshalb von „Hormontherapie in den Wechseljahren“ die Rede. Östrogene helfen nachweislich gegen Hitzewallungen und dadurch bedingte nächtliche Schweißausbrüche. Ihre Einnahme erhöht jedoch, wie neue Studien zeigten, das Risiko für Brustkrebs, Thrombosen, Herzinfarkte und Schlaganfälle. „Eine Therapie mit geringem Risiko, dem jedoch unzählige Frauen ausgesetzt sind“, resümierte Müller-Oerlinghausen.

Ob eine kurzzeitige, niedrig dosierte Hormontherapie gegen die Beschwerden sinnvoll ist, müsse die Frau nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch selbst entscheiden, sagte Martina Dören, Leiterin des klinischen Forschungszentrums Frauengesundheit auf dem Campus Benjamin Franklin. „Keiner kann ihr die Entscheidung abnehmen.“

Klar ist nach derzeitigem Kenntnisstand, dass eine Kombinationstherapie aus Östrogenen und Gestagen oder die Östrogen-Monotherapie nicht zur langfristigen Vorbeugung gegen Altersleiden wie Herz-Kreislaufkrankheiten, geistigen Abbau und Osteoporose verordnet werden sollte. aml

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