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Gesundheit: Welches ist die beste "Studenten"-Bank?

Es gibt wenige Gründe, warum man sein Leben lang Student bleiben sollte. Aber es gibt sie.

Es gibt wenige Gründe, warum man sein Leben lang Student bleiben sollte. Aber es gibt sie. Sagen wir, es gibt genau zwei: die Semesterferien und das kostenlose Girokonto. Seit Jahren bemühen sich die Kreditinstitute mit attraktiven Sonderangeboten um den akademischen Nachwuchs - in der Hoffnung, dass dieser auch nach dem Abschluss des ersten Arbeitsvertrages seiner Bank treu bleiben wird.

Kostenloses Banking für Studenten ist mittlerweile bei allen gängigen Geldhäusern Standard. Es umfasst in der Regel die EC-Karte, unbegrenzt viele Buchungen, Telefon- und Onlinebanking und oft auch Sonderpreise für Kreditkarten. Einige Geldinstitute verzinsen sogar das studentische Giro-Guthaben: ein Prozent gibt es bei der Dresdner Bank, 1,25 Prozent bei der neu-fusionierten Deutschen Bank 24, ganze zwei Prozent bei der HypoVereinsbank.

Ein schwieriges Thema in der sensiblen Beziehung von Student und Bank ist stets der Überziehungskredit. Wer wenig Eingänge auf seinem Konto hat, kriegt keinen, obwohl er ihn doch gerade nötig hätte. Dafür ist es ihnen meist egal, ob das Plus auf dem Konto aus Bafög, Stipendium, Papi-Foundation oder dem Kellnerjob stammt. Hauptsache, der Geldregen tröpfelt regelmäßig.

Die Deutsche Bank 24 gewährt vom ersten Tag an 1000 Mark, ähnlich auch die Dresdner Bank. Berliner Bank und Sparkasse räumen das Ein- bis Zweifache des Gehaltseingangs ein. Mit dem fettesten Dispo (dreifacher Gehaltseingang) lockt die HypoVereinsbank. Eher bedächtig zeigt sich dagegen die Commerzbank: 500 Mark will sie monatlich auf dem Konto eintreffen sehen, bevor sie dem studentischen Inhaber eine EC-Karte zur Verfügung stellt. Besonders viel Geduld müssen Neukunden der Postbank mitbringen. Erst nach einer sechsmonatigen Bewährungsfrist in Sachen Geldeingang lässt sich die vorsichtige Dame überhaupt zu einem Dispo hinreißen. Dann jedoch ist sie großzügig und gewährt das Zwei- bis Dreifache der Einkünfte.

Für Bürokratiemuffel mag sich die Suche nach der Wunschbank noch an etwas anderem entscheiden. Nicht unwichtig ist die Frage: Wie oft muss ich eine Studienbescheinigung vorzeigen, damit die Bank nicht doch damit beginnt, Gebühren zu kassieren? Auch hier gibt es interessante Unterschiede. Bei der Postbank hat man bis zum 26. Lebensjahr seine Ruhe, dann möchte das Institut jedes Jahr einen Nachweis sehen. Der Dresdner Bank genügt die einmalige Studienbescheinigung plus eine realistische Zeitangabe, wann das Studium zu Ende sein wird. Alle zwei Jahre wollen sich Berliner Bank und Sparkasse vom Studentenstatus ihrer Kundschaft überzeugen, während die übrigen Institute wirklich jedes Semester wissen wollen, ob man immer noch studiert.

"Schluss mit kostenlos" sagen Dresdner und Deutsche Bank bei erreichten 27 Lebensjahren, bis 28 Jahre darf man bei der Postbank seinen akademischen Bonus pflegen, bis 30 reicht die Toleranzschwelle bei Berliner Bank und Sparkasse. Gar keine Altersbegrenzung gibt es nur bei der Commerzbank - Hauptsache, man studiert überhaupt noch. Über kurz oder lang ist aber auch hier mit einer Altersgrenze zu rechnen.

Wer sich für das ewige Studentenleben entscheidet, sollte wissen: das Bankkonto bleibt leider nicht für alle Zeiten kostenlos. Als Pluspunkt bleiben immer noch die Semesterferien.

Kirsten Wenzel

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