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Gesundheit: Wie Antibiotika Bakterien lahmlegen

Ein deutsch-israelisches Forscherteam hat aufgeklärt, wie Antibiotika bei Bakterien wirken. Das Team unter Leitung von Francois Franceschi vom Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin untersuchte das Bakterium Deinococcud radiodurans und konzentrierte sich dabei auf die Ribosomen, die "Eiweißfabriken" der Bakterien.

Ein deutsch-israelisches Forscherteam hat aufgeklärt, wie Antibiotika bei Bakterien wirken. Das Team unter Leitung von Francois Franceschi vom Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin untersuchte das Bakterium Deinococcud radiodurans und konzentrierte sich dabei auf die Ribosomen, die "Eiweißfabriken" der Bakterien.

Die Forscher klärten detailliert auf, wie Chloramphenicol und Makrolid-Antibiotika (zum Beispiel Erytrhromycon) die Ribosomen ausschalten. Ribosomen sind große Protein-Gebilde, an denen die genetische Information in Eiweißmoleküle "übersetzt" wird. Werden sie durch Antibiotika blockiert, kann das Bakterium sich nicht mehr vermehren.

Die von den Wissenschaftlern untersuchten Medikamente heften sich an die Peptidyl-Transferase, jenen Abschnitt des Ribosoms, an dem Aminosäure um Aminosäure aneinandergefügt wird wie Perlen auf einer Schnur, bis schließlich das Eiweiß fertig ist. Die Antibiotika unterbrechen also die Kette. Sie koppeln sich biochemisch an das Zentrum der Peptidyl-Transferase, das aus Ribonukleinsäure besteht.

Die Forscher hoffen, mit ihrer Detail-Analyse die Entwicklung neuer Antibiotika zu erleichtern. Das schreiben sie im Fachblatt "Nature", in dem sie über ihre Arbeit berichten.

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