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Gesundheit: Wie Blei im Körper wirkt

Blei ist ein starkes Umweltgift. Es kann über die Nahrungskette, eingeatmet oder durch die Haut in den Körper gelangen.

Blei ist ein starkes Umweltgift. Es kann über die Nahrungskette, eingeatmet oder durch die Haut in den Körper gelangen. Wie die Giftwirkung auf molekularer Ebene zustande kommt, ist bisher noch wenig erforscht. Es liegt daran, dass die Bleiatome die Arbeit bestimmter Proteine behindern, schreiben französischeWissenschaftler der Universität Paris VI im Journal „Angewandte Chemie“ (Band 119, Nr. 4, Seite 559).

Blei schädigt vor allem Nervensystem, Nieren, Leber, Hirn und das blutbildende System. Mit Entgiftungsmitteln lassen sich die Bleiatome wieder aus dem Körper schwemmen. Diese Mittel sind jedoch nicht bleispezifisch, sondern entziehen dem Körper auch wichtige Metalle, die als Spurenelemente wirken.

Wie die Chemiker herausfanden, beeinträchtigt das Blei zum einen das Protein Calmodulin. Dieses Enzym ist am Transport von Kalzium beteiligt. Kalzium ist in Nerven und Muskeln aktiv. Bei einer Störung seiner Funktion können beispielsweise Reize nicht mehr adäquat weitergeleitet werden. Das zweite untersuchte Protein, die delta-Aminolävulinsäure-Dehydratase, ist an der Synthese des roten Blutfarbstoffs beteiligt. Auch dieses Protein kann durch Blei blockiert werden. Blutmangel ist die Folge. Die Erkenntnisse der Pariser Forscher können nun zu neuen Entgiftungsmitteln führen, die nur Blei herausschwemmen und wertvolle Spurenelemente im Körper lassen. pja

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