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Gesundheit: Wissenschaft in Russland: Nobelpreisträger fordert mehr Geld

Der diesjährige russische Physik-Nobelpreisträger Zhores Alferov (70) hat am Mittwoch im Parlament in Moskau mehr staatliche Förderung für die darbende Wissenschaft in seinem Land gefordert. "Die Grundlagenforschung stirbt, wenn sich die Wirtschaft nicht mit Hilfe von forschungsintensiver Industrie entwickelt", sagte der Wissenschaftler und Abgeordnete der Kommunisten.

Der diesjährige russische Physik-Nobelpreisträger Zhores Alferov (70) hat am Mittwoch im Parlament in Moskau mehr staatliche Förderung für die darbende Wissenschaft in seinem Land gefordert. "Die Grundlagenforschung stirbt, wenn sich die Wirtschaft nicht mit Hilfe von forschungsintensiver Industrie entwickelt", sagte der Wissenschaftler und Abgeordnete der Kommunisten. "Russland ist nicht stark wegen Öl und Gas und seinen Rohstoffvorräten, sondern wegen seiner Talente."

Alferov klagte, sein Land habe zwar auf vielen Forschungsgebieten sein wissenschaftliches Potenzial bewahrt, die Ergebnisse würden im eigenen Land aber kaum gebraucht. Die Abgeordneten der russischen Staatsduma brachen die Debatte ab, als der Preisträger aus St. Petersburg den Sitzungssaal betrat, und applaudierten stehend.

Der mit westlichen wie auch nationalen Preisen hochdekorierte Forscher vertrat ab 1995 die gemäßigte Reformpartei "Unser Haus Russland" im Parlament. Zwischenzeitlich wechselte er zur kommunistischen Fraktion.

Der diesjährige Physiknobelpreis war Alferov gemeinsam mit dem Deutschen Herbert Kroemer und dem Amerikaner Jack Kilby am Dienstag für ihre bahnbrechenden Arbeiten in der Informationstechnologie zuerkannt worden. Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete Alferovs Werk in einem Glückwunschtelegramm als "technologischen Schlüssel zum dritten Jahrtausend".

Für Russland war es der erste Nobelpreis seit dem Friedensnobelpreis für den sowjetischen Generalsekretär Michail Gorbatschow 1990. Der letzte Nobelpreis für einen sowjetischen Physiker liegt 22 Jahre zurück.

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