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Gesundheit: Wissenschaftler über die Wende: Frieder Scheller, Biochemie-Professor an der Uni Potsdam

Der 3. Oktober 1990 ist für mich mit dem Erlebnis verbunden, dass manche Freundschaften und Bekanntschaften sogar die schwierige Zeit der deutschen Teilung über die Grenze hinweg überstanden haben.

Der 3. Oktober 1990 ist für mich mit dem Erlebnis verbunden, dass manche Freundschaften und Bekanntschaften sogar die schwierige Zeit der deutschen Teilung über die Grenze hinweg überstanden haben. Auf einem internationalen Sensor-Kongress in Karlsruhe habe ich an diesem Tag einen Kollegen aus dem Westen wieder getroffen, den ich 20 Jahre zuvor in Berlin kennengelernt hatte. Inzwischen war er leitender Mitarbeiter bei der BASF in Ludwigshafen. Die ganze Zeit über hatten wir trotz aller Schwierigkeiten und strenger Kontrollen den Kontakt brieflich aufrecht erhalten. Diese Freundschaft pflegen wir bis heute.

Ansonsten verlief der Übergang in die deutsche Einheit alles andere als problemlos. Die Jahre 1990/91 waren von der Angst vor Arbeitslosigkeit geprägt. Bis 1990 war ich an einem Forschungsinstitut der Akadamie der Wissenschaften der DDR in Berlin-Buch tätig und wurde vom Wissenschaftsrat positiv begutachtet. Danach erhielt ich zwar Rufe nach Münster und Graz, aber doch trotz anerkannter Leistungen keine Chance auf eine Anstellung in Berlin. Das hat mich ausgesprochen nachdenklich gemacht, denn inzwischen boomt die anwendungsorientierte biotechnologische Forschung in Berlin. In diesem Monat hoffen wir, im Innoregio-Wettbewerb ein 20-Millionen-Mark-Forschungsprojekt nach Potsdam zu holen.

Scheller ist seit 1993 Biochemie-Professor an der

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