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Blick auf die geschlossene Katholische Kindertagesstätte "Maria Königin", aufgenommen am 10.06.2015 in Mainz-Weisenau (Rheinland-Pfalz). In dieser Kindertagesstätte soll es zu sexuellen Übergriffen unter Kindern gekommen sein - Die Kita wurde daraufhin geschlossen.

© dpa

Gewalt unter Kindern: Wohl doch keine sexuellen Übergriffe in Mainzer Kita

Der Fall hatte bundesweit erschüttert. In einer Kita in Mainz soll es zu brutaler Gewalt unter Kindern gekommen sein. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft konnten dies jedoch nicht bestätigen.

Der Vorwurf von sexuellen Übergriffen und Gewalt unter Kindern in einer katholischen Kita in Mainz hat sich nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht bestätigt. Die Vorwürfe hatten im Sommer zu Kündigungen von sieben Mitarbeitern geführt. „Es haben sich bislang überwiegend entlastende Erkenntnisse ergeben“, teilte die Leitende Oberstaatsanwältin, Andrea Keller, am Dienstag in Mainz mit.

Die polizeilichen Ermittlungen seien zu einem vorläufigen Abschluss gekommen. Verhört wurden 32 Kinder, mehr als 35 Eltern und Bezugspersonen sowie weitere zehn Zeugen. Auch Kinderärzte, Rechtsmediziner und Sachverständige wurden laut Staatsanwaltschaft hinzugezogen.

Die sechs beschuldigten Erzieherinnen und ein Erzieher hätten sich bislang nicht geäußert. Das Ermittlungsverfahren sei noch nicht abgeschlossen. Darin soll geklärt werden, ob das Kita-Personal seine Aufsichtspflicht verletzt hat. Im Juni waren die Vorwürfe von Eltern publik geworden.

Neben sexuellen Übergriffen und Gewalt soll es nach damaligen Angaben auch zu Erpressungen unter den Kindern gekommen sein. Das Bistum Mainz kündigte allen sieben Mitarbeitern und schloss die Einrichtung erst einmal. Sechs Mitarbeiter klagten gegen die Kündigung. Der Mainzer Generalvikar Dietmar Giebelmann verteidigte das Vorgehen. Zum damaligen Zeitpunkt seien die Vorwürfe der Eltern glaubhaft gewesen.

Der "Skandal von Mainz" habe offenbar nie stattgefunden, schreibt sueddeutsche.de. Was sich in der Kita tatsächlich zugetragen hat, ist weiter rätselhaft. Auch Oberstaatsanwältin Keller hat keine Antwort auf die Frage, wie es zu den offenbar unbegründeten Vorwürfen kommen konnte. Da spielten wohl mehrere Faktoren eine Rolle, meint die Juristin und zählt auf: Besorgnis von Eltern um ihre Kinder, der Austausch der Eltern untereinander, vielleicht sei man mit den Umständen in der Kita unzufrieden gewesen, womöglich wurden die Kinder suggestiv befragt. (dpa, rok)

Die Vorwürfe an die Kita in Mainz haben sich mittlerweile als falsch herausgestellt. Lesen Sie hierzu einen ausführlichen Bericht unter diesem link.

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